Hallo Lichtblick,
Scheint nicht so. Lieber nach einer Tochter fragen, die ich gar nicht habe. Und nach einer Beziehung,
die Dich gar nichts anginge, wenn es sie denn gäbe. Und dafür dann am Wichtigen vorbeigucken.
Entschuldige bitte, dann hatte ich dich verwechselt. Tut mir ehrlich leid. Ich hatte noch eine Diskussion von dir mit einer Mutter, die in dem Moment Probleme mit ihrer Tochter beschrieb, im Ohr.
Selbstverständlich hatte ich in 35 Jahren Bipo Rückfälle. Das bleibt nicht aus, um mich mit meiner Bipo kennen zu lernen, mich darauf einstellen zu lernen. Die Fehler, die ich machte, musste ich wohl und wollte ich selbst machen. Ich habe Genesung erlebt, lebe mit meinen Schwankungen ohne Angst "rückfällig" zu werden. Ohne diese Angst ist Gelassenheit eingekehrt. Ein stabiles Kohärenzgefühl zu entwickeln gelang, was an spezifische Bedingungen gebunden ist: Das Leben ist vorhersehbar, erklärbar, zu bewältigen und es ist wichtig und sinnvoll, sich zu engagieren.
Heute ist der Stand von Behandlung und Forschung der Bipo ein ganz anderer, und das bei weitem nicht nur in Bezug auf Medis. Mit dem Internet sind die Möglichkeiten, an Info's, hlfreicher wie auch weniger hilfreicher Art, zu kommen, einfach und schnell. Wie jemand ob nun klar, gerade manisch, depressiv oder sonstwie phasisch mit den zur Verfügung stehenden Infos umgeht, ist letztendlich seine ureigendste Verantwortung. Jeder, aber auch jeder, der hier schreibt oder nur liest, ist herzlich eingeladen zur jährlichen DGBS-Jahrestagung, diesjährig in Frankfurt (Main). Dort gibt es die Möglichkeit sich selbst ein Bild zu machen und zu diskutieren über das was Sinn macht zur Behandlung und Genesung und unterscheiden zu lernen, was nicht nur nicht hilfreich ist sondern sogar schaden kann.
Deborah's phasenfreie Jahre zu zählen, reizt mich überhaupt nicht. Ich glaube ihr, denn ich lese gern ihre reflektierte Sicht auf ihr Leben und ihre Bipo, die ihr ganz sicher nicht in den Schoß fiel, sondern eine ganze Menge Arbeit und Helfer mit ressourcenfreundlicher und fehlerfreundlicher Ausrichtung als Grundstein hat. Deborah lese ich als stimmig.
Wenn du so erpicht bist auf Rückfallinformation, warum schreibst du nicht über deine eigenen? Letztlich schreibst du über (an)gelesenes? Warum hast du vor Rückfällen noch immer solche Angst? Lehrgeld bezahlt haben wir doch alle. Die Bedingungen, mit der Bipo umzugehen, zufrieden damit zu leben, sind heute weitaus freundlicher als für mich vor 35 Jahren. Kannst du bei dir auch positive Bedingungen/Konstellationen erkennen und andere ihr Leben mit der Bipo leben lassen?
schönen Sonntag
s.