Re: Mit Bipolarer Störung im Wohnheim f. psych. Kranke

24. 06. 2019 19:40
Hallo Bonnaparte,

ich kann gut verstehen, wenn du dich da fremdbestimmt fühlst. Geht es doch darum, dass du selbst ein Wohlbefinden empfindest und wenn du nach deinen Aussagen, Außenkonntakte hast und dein Fotohobby dich ausfüllt, dann ist es doch gut.

Um deine Wünsche und Vorstellungen gegenüber deiner Bezugsbetreuung durchsetzen zu können, hilft vielleicht in diesem Punkt eine Art Aktivitäten-Tagebuch, wo du mal für zwei Wochen festhälst, was du schon alles machst. Vielleicht ist es dem Betreuer gar nicht klar.

Deine Idee mit der Therapie, die vielleicht auch unteranderem das Ziel hat, deine Wünsche und Vorstellungen anderen gegenüber klar zu machen, finde ich gut. Klar, wenn du noch unter den Symptomen einer Depression leidest, ist es natürlich schwer an den Erfolg zu glauben. Aber vielleicht stellt sich der Glaube auch ein, wenn man schon mitten drin ist ;-). Vielleicht gibt es bei Euch auch das Angebot "soziales Kompetenztraining", was auch zum Ziel hat, seine Selbstbestimmung zu fördern.

Manche wachsen auch, wenn sie am Klientenrat (Heimbeirat) mitmachen und somit ihr Selbstvertrauen stärken können. Du kannst aber auch jemanden vom Klientenrat bitten, als Fürsprecher bei dem nächsten Gespräch dabei zu sein. Oder wenn in Eurem Heim schon GenesungsbegleiterInnen (Selbstbetroffene Peerberater/Peerbegleiter) arbeiten, können auch sie als Fürsprecher tätig werden.

Ich finde es sogar viel besser, dass du deine Außenkontakt pflegst und darüber deine sozialen Kontakte aufbaust.

Ich wünsche Dir viel Mut und Kraft, um deine Wünsche und Vorstellungen kund zu tun!

Heike

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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.

"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
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Mit Bipolarer Störung im Wohnheim f. psych. Kranke

Bonnaparte 1737 24. 06. 2019 19:00

Re: Mit Bipolarer Störung im Wohnheim f. psych. Kranke

Heike 590 24. 06. 2019 19:40

Re: Mit Bipolarer Störung im Wohnheim f. psych. Kranke

Deborah 668 25. 06. 2019 07:24

Re: Mit Bipolarer Störung im Wohnheim f. psych. Kranke

dino 500 25. 06. 2019 16:17

Re: Mit Bipolarer Störung im Wohnheim f. psych. Kranke

Bonnaparte 686 26. 06. 2019 21:39



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