Hallo Paloma,
wenn du in deiner Beziehung nur sehr selten glücklich bist, ist es dann noch wichtig, ob du bipolar bist?
Eine einfache Idee, die ich da habe, ist, um sicherzugehen, dass man die Beziehung beenden will, kann man ja eine Weile abwarten, und dann schauen, ob man in unterschiedlichen Phasen bzw. in der phasenfreien Zeit immer noch der Meinung ist, dass man sich trennen sollte, weil man sich in der Beziehung unglücklich fühlt.
So kann man sicherer herausfinden, ob es sich um eine affektive Idee handelt, oder eine Entscheidung, die über mehrere Phasen gleich bleibt. Bleibt sie gleich, dann spielen die Krankheitszustände eben keine bedeutende Rolle bei dieser Entscheidung und damit geht man weit weniger Risiko ein, eine Entscheidung später zu bereuen.
Wenn du mit Phasen lebst, dann ist das eben das Leben, das man hat. Wenn man da in einer Beziehung unglücklich ist, kann man ja nicht unbedingt warten, ob man irgendwann mal ganz phasenfrei ist, nach dem Motto: Wenn ich erstmal ganz gesund bin, dann bereue ich es vielleicht.
Es kann durchaus sein, dass man sein ganzes Leben lang immer wieder mal unter Phasen leidet, oder nur graduelle Verbesserungen möglich sind. Wenn man seine Selbstbestimmung behalten will, muss man trotzdem manchmal Entscheidungen über sein Leben, auch von größerer Tragweite, fällen.
Man kann ja nicht sein Leben immer in eine Zukunft aufschieben. Aber man kann sich klarer werden, ob eine Entscheidung nur in einem jetzigen Zustand eine gute Idee ist, und in einem anderen nicht mehr, oder beständig, und damit so weit es eben möglich ist, von akuter Krankheit entkoppelt.
LG,
M.