Re: Trennung und die goldene Regel

27. 04. 2019 17:27
Wenn ich dich so lese, dann denke ich, dass du große Angst davor hast, aufgrund deiner Erkrankung verlassen zu werden.
Deshalb aber mit dem moralischen Zeigefinger andere zu verurteilen, für etwas das sie nur selbst beurteilen können, finde ich ziemlich radikal.

Ist die Alternative so viel besser?
Ist das dann Liebe, wenn man vom Partner erwartet, dass er bleibt, weil man krank ist und keine Rücksicht darauf nimmt, dass es ihn unglücklich macht? Wie passt denn das dann zu deiner Regel?
Gar nicht.

"Ohne die Liebe ist jedes Opfer Last, jede Musik
nur Geräusch, und jeder Tanz macht Mühe."
~Rumi


Als Beziehungsgrundlage Mitleid oder zwei Menschen die eventuell nach einer Trennung
ein befriedigenderes und glücklicheres Leben haben?
Womöglich beide.
Oder denkst du, wenn Bipolare einen Partner finden müssen sie den auf ewig behalten, oder dürfen die ihre Partner schon kicken, weil sie krank sind?
Ist deine Erkrankung quasi ein Freifahrschein für moralische Unbedenklichkeit und jeder Bipo ist außerhalb der Phasen, ein Engel und ohne Fehl und Tadel?

Ich hätte, auch wenn ich bipolar wäre, lieber einen Partner der bleibt, nicht weil ich hilfsbedürftig werden könnte oder aus Pflichtgefühl, sondern weil ihm der Rest meiner Person wichtig genug ist.
Weil helfen und unterstützen können auch andere, Freunde, Familie etc..

Quote

Als moralisch korrektes Verhalten sollte man es aber auch nicht akzeptieren. Das würde auch diejenigen herabwürigen die bei den Kranken bleiben und zum Teil sogar ihre Karriere aufgeben, um zu helfen.

Das ist überhaupt keine Frage der Moral und es würdigt auch Die nicht herab die bleiben.
Das darf und muss jeder Mensch ob gesund oder krank, ganz für sich alleine entscheiden, ohne dass jemand darüber zu urteilen hätte.
Gründe sich zu trennen gibt es immer genug, das ist meistens nicht das Problem, Gründe zu bleiben sollte es geben. Ob das nun Liebe ist oder Freundschaft, das ist nicht die Sache Dritter.

Und das hat mit so mittelalterlichen Moralvorstellungen gar nichts zu tun.

Jeder Mensch, auch egal ob gesund oder krank, hat auch das Recht, sein Glück zu "optimieren", das ist nichts verwerfliches.
Das bedeutet nicht, (und ich denke eh dass sich das niemand wirklich leicht macht so eine Trennung) dass man, wenn die Beziehung noch intakt ist, die Verletzungen und Belastungen nicht überhand nehmen, Schwierigkeiten
nicht gemeinsam meistert, wenn einem noch aneinander liegt.
Aber wenn etwas unerträglich für denjenigen wird, sollte man ihn dann nicht gehen lassen? Ist das nicht wahre bedingungslose Liebe?

Wen nichts mehr geht


Und das
Quote

Ich habe ein britisches Pärchen gesehen, wo der Mann körperlich krank war und diese beiden gingen sogar lieber zusammen in den Tot, statt das die Frau sich einen fähigeren Mann suchte. Aber wenn man so eine Liebe nicht kennt, wird man es nicht verstehen und verrückt finden.

als leuchtendes Beispiel zu bringen, das zeigt sehr gut, wie krank und schräg deine Moralvorstellungen
eigentlich sind.
Aber mich wundert es nicht, kommt es doch aus der Moralkiste der Religionen. Und was die alles so bringen an Doppelmoral und brechen ihrer goldenen Regeln, dagegen ist eine Trennung ein Fliegenschiss.

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Wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert…

Marie von Ebner-Eschenbach



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.04.19 17:32.
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Trennung und die goldene Regel

Lara81 1887 27. 04. 2019 15:50

Re: Trennung und die goldene Regel

Brickman 362 27. 04. 2019 16:14

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kinswoman 331 27. 04. 2019 17:27

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soulvision 336 27. 04. 2019 19:19

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Lara81 445 28. 04. 2019 08:25

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kinswoman 352 28. 04. 2019 11:18



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