Hi Johanna,
in meinen jungen Jahren dachte ich, dass "emotionale Stabilität" gar nicht existiert, zumindest nicht für mich. Ich war immer sehr "empfänglich" (die Gründe spielen hier keine Rolle), so dass irgendein Zufall, ein kleines Ereigniss, ein Missverständnis, eine blöde Situation meine Stimmung sofort stark verändern konnte.
Es gab für meine Stimmungen kein "normal", entweder war ich leicht überdreht, oder sofort leicht bis stark depressiv. Durch meine "Empfänglichkeit" konnten die Sprünge auch sehr abrupt und teils stark ausfallen. Vermutlich kennen das viele hier im Forum.
Durch Gründung meiner eigenen Familie und eine Handvoll langjähriger Freunde entstand allmählich eine Art "emotionales Fundament" für mich. Sehr vertraute Menschen (allen voran meine Frau) und Beständigkeit sorgen jetzt dafür, dass ich emotional nicht mehr auf treibenden Eisschollen stehe, bildlich gesprochen.
Das andere ist Risikovermeidung. Ich meide bewusst Situationen, die mir emotional gefährlich werden könnten, ich meide Stress, wo immer es mir möglich ist. Andere würden sofort die Motten bekommen, aber derzeit ist ein gleichförmiges Leben mit wenigen oder keinen Überraschungen das sicherste für mich. Die emotionale Ruhe, die dadurch einkehrt, ist derzeit sehr angenehm.
LG ........... Brickman