Meist sind es Menschen, die sehr unsolidarisch sind und grundsätzlich gesellschaftliche Verantwortung abstreiten (wie wäre es denn mal mit mehr Kita-Plätzen, mehr Unterstützung der Mütter, einer besseren Rente, mehr Teilzeitarbeits-Möglichkeiten für die Mütter, mehr Hausarbeit und Care-Arbeit der Väter etc., wenn man die Beziehung zwischen Müttern und Kindern tatsächlich verbessern will).
Das ist auch die Type Mensch, die Arbeitslose, Geringverdiener, Migranten, Vertreter der LGBT, Frauen, Erkrankte (auch körperliche), Übergewichtige, Gemobbte (die Liste lässt sich beliebig erweitern) für ihr Schicksal allein verantwortlich machen und letztendlich ein Auswuchs einer turbokapitalistischen, neoliberalen Gesellschaft (neoliberal hier nicht im historischen Sinne gebraucht). Überwiegend sind sie in rechten Parteienflügeln zu finden. Sie veranschlagen die eigene Leistung zu hoch und das Glück und die soziale Herkunft und das soziale Umfeld zu gering und benötigen Sündenböcke, Diskriminierung und Ausgrenzung, um ihr Selbstbild zu erhalten.
Interessant ist es auch, dass die Vorwürfe immer nur Müttern gemacht werden und nicht etwa den Vätern. Da verwundert es dann auch nicht, wenn Mütter zu jeder Zeit ihrer Mutterschaft von allen Arten von Depressionen befallen werden. Den überirdischen Ansprüchen an Mütter kann man ja gar nicht gerecht werden.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.04.19 21:56.