Hi Friday,
ich habe den Text nicht gelesen und insofern ohnehin schlechte Karten. Egal.
Ich reagiere explizit auf Deinen letzten Post, denn da verstehe ich Dinge nicht.
Du willst Schuldgefühlen das Negative nehmen, wie soll das gehen? Schneiden wir das Wort durch, dann haben wir "Schuld" und "Gefühl". Aber "Schuld" ist und bleibt ein vollkommen negativer Begriff. "Schuld" ist zutiefst moralisch, partiell gar "unverzeihlich", immer irgendwie seeehr schlimm. Immer stark entwertend. Schuld kann unerträglich werden.
Was Du im Rest Deines Textes beschreibst, könnte man auch schlicht "Interessenkonflikt" nennen. Man kann nicht alles gleichzeitig tun, einigen Dingen kann man entsprechen, andere kommen zu kurz und um sich selber muss man sich auch noch kümmern.
Also ist man umzingelt von teils widersprüchlichen Interessen, denen man nie komplett entsprechen kann, man trifft Entscheidungen (die falsch sein können), lässt einige Bedürfnisse unbefriedigt und versucht verbissen, den Tag zu meistern. Am Ende wird es nicht perfekt sein, denn irgendwas leidet immer darunter, aber man sollte Frieden mit den eigenen Entscheidungen (und deren Schäden) machen können.
"Schuld" kann ich hier nirgendwo erkennen.
Zeit meines Lebens liege ich mit diesem Begriff im Clinch, statt ihm den negativen Geschmack nehmen zu wollen, würde ich ihn lieber komplett verbannen, zusammen mit allem, wofür er steht.
Wir haben hier primär Interessenkonflikte, gepaart mit der Unmöglichkeit, allen Anforderungen gleichzeitig zu entsprechen.
Ja und? Wir tun trotzdem unser Bestes.
Da ist keine Schuld.
LG .............. Brickman