Mir ist das zum Glück erspart geblieben damals in der Psychiatrie mit Zwangseinweisung. Also, nein, nicht wirklich; die Fixierung ist mir erspart geblieben, dafür hat man mich in die sog. "Isolierzelle" gesteckt, wie es damals noch hiess. Das war ein fensterloser Raum mit nichts drinn, also keine Möbel o.ä. nur eine Matratze am Boden. Nichtmal eine Toilette, sondern der klassische Nachttopf (kein Scherz jetzt). Dazu ne 1.5l Pet-Flasche mit Wasser drinn. Mehr gab es nicht.

Die Zelle war übrigens nicht gepolstert, wie man das vielleicht von dem Begriff "Gummizelle" her kennt, die Wände waren aber schon ein wenig weicher abgedämmt mit einer Art Schaumstoff. Man ist ohnehin per Kamera und per Fenster-Einsicht an der Tür 24h um die Uhr rum überwacht.

Das empfinde ich als wesentlich weniger schlimm, weil man sich noch frei bewegen kann. Man ist nicht direkt körperlich eingeschränkt wie bei einer Fixierung.

Diese Räume sind auch nicht zur dauerhaften Nutzung gedacht, sondern nur für kurze Zeiträume, wenn eine Person suizidgefährdet ist oder akut psychotisch z.B. um sich schlägt. Wobei ich denke, wer dann dort ernsthaft gegen die Wände rennen würde, der würde später fixiert werden.

Aber glaubt mir, so eine Isolierzelle, wie immer man sie auch schöner benennen mag heute ("Raum der Ruhe" oder sowas, klingt doch viel schöner, nicht?), ist auch nicht lustig. Es ist von allen Unterbringungs-Arten in der Psychiatrie, übrigens auch im Gefängnis usw. die härteste. Alleine die Menschenrechte besagen übrigens, das man nur temporär in einer solchen Zelle untergebracht werden darf.

Ich trage jetz wenig zum Thema bei, aber nur so als Tipp, wer eine Fixierung vermeiden will, sollte spätestens dort sich einkriegen, das man nicht wütend mit Gewalt aus der Zelle raus will - sonst wird man nämlich aus guten Gründen fixiert und es ist rechtlich nicht zu beanstanden dann.