Hallo zusammen
Sehr spannendes Thema - ich finde die sehr differenzierten Meinungen dazu interessant.
Ich teile Brickman's "Ausgangspost" eigentlich total, für mich ist ebenso faszinierend wie erschreckend wie das gleiche Ereignis - je nach gegenwärtiger Hirnchemie - völlig unterschiedlich wahrgenommen wird (unter natürlich real absolut nicht gegebenen identischen Laborbedingungen gemeint). Letztlich sehe ich das "Ich" damit enorm beeinflusst von "einfachen chemischen Prozessen/Substanzen".
Ich habe die letzten 2 Wochen in dieser Hinsicht gerade extreme Erfahrungen gemacht - insbesondere auch was Thema "entfernt sein von den eigenen Gefühlen"; das ist aus meiner Sicht allerdings nicht wirklich bipolar, sondern schreibe ich mehr meinen schizoiden Zügen zu.
Ein Beispiel hierzu: Ich war letzte Woche bei einer "hellsichtigen" Atemtherapeutin - war ganz interessant, aber es hat NULL Emotion ausgelöst, ich habe erzählt, was gegenwärtig so abläuft - wie "Kacke" die Situation ist. Das vorletzte Mal war ich vor einigen Monaten bei der gleichen Therapeutin - da war ich - bei eigentlich "besserer Gesamtsituation" ein heulendes Häufchen Elend.
Was ich damit ausdrücken will:
Ich war letzte Woche sehr weit weg von meiner Gefühlswelt - es ging mir dabei aber nicht wirklich so schlecht. Objektiv betrachtet bleibt es natürlich fragwürdig ob von seinen Gefühlen weit entfernt zu sein wirklich besser ist als diese "an sich ranzulassen" (auch wenn sie "schlecht" sind) - obwohl ich ja nicht aktiv daran gearbeitet habe sie NICHT ran zu lassen...es war/ist einfach so - ich schreibe es im Moment der angstverhindernden Wirkung von Duloxetin zu.
Seit Montag glaube ich nun in einem leicht hypomanen Zustand zu sein - von Montag auf Dienstag nicht geschlafen (mit "guten" Gründen) und Geldverlust im massiv 5-stelligen Bereich an einem einzigen Tag!! (unverschuldet - nicht der Hypomanie zuzurechnen) Das "komische" - es stresst mich nahezu GAR NICHT, gleichentags dann auch noch einen Autounfall (wurde von links gerammt, auch hier nicht schuld...) - alles in allem ein "ziemlich knackiger Tag".
Heute bei der Psychotherapeutin alles erzählt und ihr eben auch gesagt, dass ich denke, dass ich nun in eine Hypomanie steuere - aus dem einfachen Grund weil die Gemütslage in Anbetracht der eigentlich "desolaten Lage" viel zu gut ist....
Duloxetin reduziere ich auf 30 mg täglich - weiter fange ich nun in den nächsten Tagen mit der Aufdosierung von Lamotrigin an...ist mir "sympathischer" als Lithium.
Ach ja, nebenbei habe ich noch erfahren, dass es in der "Familienchronik" eine Historie mit BPS und Schizophrenie gibt....ach wie schön....hätte mir auch mal jemand früher erzählen können, hätte ein paar Dinge vereinfacht....
Beste Grüsse
Statler