Hallo,
was du beschreibst, würde ich für mich mit Antriebslosigkeit bezeichnen. Und diese Antriebslosigkeit ist bei mir leider auch so ein Selbstläufer, der dazu führt, dass ich dann unzufrieden mit mir bin.
Abgesehen von tieferen Depressionsphasen, wo es wirklich extrem schwer ist, "ins tun" zu kommen, muss ich aber sagen, dass mir doch ein Stück weit hilft, wirklich nach draußen zu gehen, eine Runde zu gehen und dies möglichst mehrmals in der Woche.
Klar ist dann noch nicht die Unzufriedenheit gänzlich weg und zuhause kriege ich oft dennoch nicht viel gebacken, aber ich spüre eine kleine minimale Besserung in der Stimmung.
Trotz melancholischer Zeiten hilft es mir ebenso, irgendwie tätig zu sein. Auch wenn ich bei mir zuhause die Routinearbeiten in diesen Zeiten vernachlässige, so hilft es dennoch, wenn ich einer kleinen Aufgabe außerhalb meiner vier Wände nachgehen kann.
Medikamente können nicht alle Probleme lösen, in den meisten Fällen muss man selbst noch sehr viel dazu tun, um das Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).