Einige Schriftwechsel weiter oben hat jemand gesagt:
Manie ist doch kein Fluchtreflex - Manie ist eine Krankheit.
Zwischen krank und gesund gibt es eine riesige Bandbreite.
Die moderne Psychiatrie definiert "krank sein" am Leidenszustand.
Wer nicht leidet, der ist auch nicht krank.
Punkt.
Das kann man in allen neuen Lehrbüchern nachlesen.
Diesen Satz darf man aber nicht an den Hochphasen festmachen.
Man muss sich fragen wie sehr man unter den ständigen Stimmungswechseln leidet
und wie man dieses Leiden verringern kann.
Für mich ist klar, dass meine Lebensbiographie insgesamt unter
meinen bipolaren Schwankungen gelitten hat.
Und das auch gerade deshalb,
weil ich gute Impulse aus den Hochphasen nicht über die Depression hinweg retten konnte.
Nicht alles was man in einer Manie oder in einer Hypomanie denkt und konstruiert ist Irres Zeug!
Das ist nicht alles nur "Krankes" und "Gesponnenes".
Die Frage ist halt oft - was kann sich davon über die nächste Depression hinweg retten.
Früher habe ich mir in einer manischen Phase, das Programmieren von Microsoft Access autodidaktisch beigebracht.
Danach war ich für 3 Monate sehr erfolgreich selbständig und habe für mehrere Firmen angepasste Lösungen programmiert
und Schulungen angeboten.
Als ich dann in der Depression war, habe ich mich wieder in ein Angestelltenverhältnis verpflichtet.
Mit der Depression war die gute Performance plötzlich weg und der Mut war auch dahin.
Dumm gelaufen.
Es gibt eine Hypomanie und eine Manie.
Die Hypomanie hat 4 Symptome weniger als die Manie.
Und es gibt eine Depression.
Und es gibt alle Zustände mit und ohne psychotische Symptome.
Ich habe alle möglichen Varianten schon oft erlebt.
Und ich kämpfe in mir dafür, mich eben nicht auf Null zu reduzieren und nicht alles an mir als krank zu deklarieren.
Wichtig ist - sich deckeln zu können bevor psychotische Symptome "eintreffen".
Das ist für mich - to ride the tiger.
Dafür braucht man Mut, Kraft, Selbsterkenntnis, Verständnis und auch ein wenig Psychoedukation.
Damit man richtig über sich wachen lernt.
Und man muss sich annehmen können mit allem was in einem lebt.
Und dazu gehört halt auch die eigene Sexualität und der verantwortungsbewusste Umgang damit.
Vor sich selbst und vor seinem Partner.