Für mich ist das Thema bipolare Störung Neuland, allerdings denke ich nicht, dass man auf Grund geschriebener Texte einer fremden Personen beurteilen kann, ob jemand gerade in der und der Phase steckt. Wenn jemand offener mit Sexualität umgeht als du es tun würdest, ist das deshalb ein Krankheitszeichen?
Es gibt dazu sicherlich unterschiedliche Sichtweiten. Muss man sich nicht die Frage stellen, woher kommt die Erkrankung bei mir bzw. was löst bei mir neue Episoden aus? Wenn ich alles als potentielles Krankheitszeichen sehe und mir darauf hin den Rest meines Lebens Tabletten einwerfe und die Arbeit an meiner Person in den Hintergrund rückt, stagniert man dann nicht in seiner Krankheit? Wie gesagt, die Diagnose ist neu für mich und deshalb mache ich mir viele Gedanken, wie ich damit umgehen soll. Wenn ich an mir alles als potentiell krankhafte, unheilbringendes Zeichen sehe, macht mich das quasi handlungsunfähig. Ich muss die Krankheit, mich und die Auslöser so gut wie möglich kennenlernen und daran arbeiten. Ich muss an die alten Leute denken, die ständig zum Arzt rennen, ein Medikament nach dem anderen bekommen und ihren Fokus nur noch auf Krankheitssymptome richten. Diese Menschen stagnieren, altern schneller, werden immer kränker, unglückicher und oft landen sie in der Depression. Ich kann mich frei zum Abschuss an die Wand stellen oder aktiv werden. Sollte die Frage also nicht sein, hast du Mechanismen und ein Umfeld die dich unterstützen, falls du abdriftest? Ich finde die Aussage, ich hoffe du lässt dir helfen, sonst erzeugst du nur Leid ohne Genaueres zu wissen etwas schwierig.