Eines was ich an mir bemerkt habe, ist die drastische Auswirkung von Alkohol auf meine
sexuellen Bedürfnisse.
Wenn ich mal was getrunken habe, dann kriege ich den Sex tagelang nicht mehr aus dem Kopf.
Wenn ich mir dann nicht eine Auszeit nehme und mich ausgiebig verwöhne
oder dieses Verlangen mit einer Frau zusammen auslebe,
dann macht mich diese Geilheit total verrückt.
Dann fühlt sich meine Sexualität wie eine Qual an.
Dieses Problem habe ich aber nur wenn ich mal Alkohol getrunken habe.
Ansonsten habe ich in der Hypomanie oder in der Manie natürlich auch eine gesteigerte Libido.
Und dann auch so, dass ich zu jeder Zeit überall und mit jeder Frau bereit dazu wäre.
Aber das kann ich in mir mit viel Kraftanstrengung kontrollieren.
Weil ich es kontrollieren will !
Denn ich weiß was das mit mir macht, wenn ich darüber nicht mit Argusaugen wache.
Fremdgehen wirft mich total aus der Bahn.
Das kann ich nicht ohne danach in einer fetten psychotischen Krise zu landen.
Zuletzt und nur ein einziges Mal in meinem Leben, ist mir das 1999 passiert.
Damals war ich beruflich für 3 Monate in Israel.
Als der Job getan war, durfte ich dort noch 3 Wochen Urlaub machen.
Und ich war in der Manie und ich hatte Geld - genug Geld - mehr Geld als dass ich damit umgehen hätte könnte.
Ich habe dann 2 Tage am Stück mit einer Prostituierten zusammen verbracht.
Sie war eine selbstbewusste Moldavierin die Geld für die Renovierung ihres alten Hauses verdienen wollte.
Fazit?
In der auf diese Manie folgenden Depression bin ich ganz ganz ganz in die Finsternis gedriftet.
Das war die Hölle für mich.
Die Folgen waren derart gravierend, dass ich 2001 mit nur noch 65 kg Körpergewicht
in eine Psychosomatische Kur gehen musste.
Damals war ich 30 Jahre alt, verheiratet, zwei Kindern und 1,74 Meter groß.
Ein Mann mit 1,74 m Körpergröße und 65 kg Körpergewicht.
Zuvor wog ich 78 kg.
Damals musste ich das gesamte Spektrum an depressiver Psychotik durchleben.
Incl. Halluzinationen und erschreckende Visionen.
Ich sah Menschenseelen und Kinderseelen in einem gequälten Zustand und ich kam mir dabei so vor,
als würde ich vom Boden empor gehoben werden.
Als ich meinem Empfinden nach wieder abgesetzt wurde, bin ich schreiend und heulend zusammengebrochen.
Danach war ich 2 Wochen lang komplett neben der Spur.
Damals war ich in der Modebranche in der technischen Produktentwicklung angestellt.
Diesen Job habe ich dann einfach hin geworfen und musste danach in einer anderen Branche als Quereinsteiger komplett neu anfangen.
Danach bin ich nie wieder fremd gegangen.
Ich trinke nur sehr selten, weil ich mit Alkohol nicht umgehen kann.
Wenn ich anfange Alkohol zu trinken, dann bleibt es nie bei einem Glas.
Irgend wie habe ich das Gefühl, dass ich auf alles was sich in meine Synapsen mogelt, extrem sensibel reagiere.
Also habe ich für mich eine Regel festgelegt:
Am Besten kein Alkohol !!
Denn Alkohol kann ich nicht.
Wenn doch, dann muss ich am Tag danach gleich irgend wie Sex haben.
Sonst macht mich mein Innenleben und meine Gedanken sexverrückt.
Entweder muss ich es ausgiebig mit mir alleine oder mit meiner Partnerin tun -
so fern ich eine Partnerschaft leben darf.
Diese Regeln befolge ich, weil ich mit der Nichtbefolgung extrem leidvolle Erfahrungen gemacht habe.
Bingo.
Und trotz aller leidvoller Erfahrung nehme ich meine Sexualität so an wie sie ist.
Und Sexualität ist für mich immer noch etwas sehr sehr Schönes.
Und ich mag diesen Teil von mir immer noch und ich teile ihn auch gerne mit einer Frau.
Aber Fremdgehen kann ich genau so schlecht wie Alkohol.
Das habe ich für mich gelernt.