Hallo Brickman,

ich versuchs mal zu beantworten, obwohl das natürlich hier im Baum Off-Topic
ist. Das Rotkehlchen sieht es uns hoffentlich nach.

Und, es ist eine andere Art von Enttäuschung wie bei dir vielleicht?

Ich lese hier schon seit über 5 Jahren mit, genau seit dem 4.09.2013 ;-)
als ich das erste Mal eine Geschlossene von innen gesehen hab und in dem Moment
gefühlt die Welt unterging, weil ich meinen Sohn nicht mehr wiedererkannt habe und auch entsetzt war über alles was ich dort sah.
Ich wollte "verstehen" und irgendwie klarkommen damit und seither ist das, gerade die ersten harten Jahre, mein Anker gewesen hier.
So was wie Hoffnung wider besseren Wissens, die Suche nach einer "Anleitung" die es nicht wirklich gibt.
Und glaub mir, mein zugegeben treudoofer naiver Start als ich hier angefangen hab zu schreiben, war noch etwas holperiger als deiner.

Ich konnte trotzdem unglaublich viel mitnehmen für mich als Angehörige, es gab mehr Themen die mich direkt ansprachen, nicht nur Beziehungsfragen sondern hin und wieder oder sogar häufig gings um regelrecht philosophische Fragen, die Krankheit betreffend, von denen ich als Angehörige profitiert habe.
Das ist deutlich weniger geworden und "das Forum" deutlich "empfindlicher", was ich zwar nachvollziehen kann, aber dabei bleiben halt die echten Knackpunkte manchmal im wischiwaschi verborgen.

Es gab auch viel Zoff, klar, auch nicht gut, aber grundsätzliche Ansichten wurden, gefühlt, leidenschaftlicher und aus vielfältigeren Perspektiven diskutiert.

Ich schreibe extra "gefühlt", weil natürlich auch ich mich verändert hab, das alles mit etwas mehr Abstand sehe und nachvollziehen kann, wenn "altgediente" User einfach auch nicht zum hundertsten Mal ihre Erfahrung und Meinung mitteilen möchten.

Es kann durchaus auch nur an meinem Blick aufs Forum liegen, dass ich zeitweise "zuviel" erwarte.
Insgesamt bin ich immer noch von seiner Funktion überzeugt und hoffe, dass es noch lange das macht, was es machen soll, siehe grüner Kasten oben.
Virtuelle Selbsthilfe. Ich hätte keine SHG gefunden in erreichbarer Nähe. Keine Ahnung was ich ohne gemacht bzw. noch alles falsch gemacht hätte.

Ich bin, was das Thema betrifft manchmal sehr emotional bei der Sache und hab eventuell damit den "Angehörigen" keinen guten Dienst erwiesen.
Dass es so wenige gibt hier, Angehörige, die ihre/meine Sicht teilen finde ich sehr schade, was ein Grund sein kann, dass die entsprechenden Themen ein wenig fehlen.
Aber genug gejammert, das schwankt bei mir auch total, diese Sicht auf die Themen und immer wenn ich denk "langweiliges humorloses Sch....Forum, dann dreht sich was, bei mir oder hier, schon bin ich wieder gefesselt.

Das Beste ist, mich nicht all zu ernst zu nehmen. Siehst ja an meinem letzten Beitrag, hab ich da nicht irgendwas von Pause geschrieben?

LG
und Danke für dein Interesse

PS: Letztlich bin ICH einfach im Moment vieler Dinge überdrüssig und das schlägt sich dann sicher auch nieder. Jeder hier hat eine "Geschichte" die er mit sich herumträgt und die mal mehr mal weniger schwer zu er-tragen ist.
Wäre vlt einen Baum wert, die Bipo, das Forum und ich, über die Jahre. Aber, ich will ja weniger eintauchen;-)

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Wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert…

Marie von Ebner-Eschenbach



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.02.19 15:51.