Hilfe! Bin ich bi-polar?

23. 02. 2019 18:12
Hallo zusammen!

Mein Leben zerbricht gerade, ich fühle mich völlig verwirrt und mir wurde von einem Kumpel gesagt, dass ich bi-polar sein könnte. Er hat Erfahrung, denn sein Vater hat diese Krankheit. Ich würde mich freuen von euch eine Einschätzung zu hören, ob das wirklich stimmen kann.

Ich bin 39 und seit 9 Jahren verheiratet und wir haben zwei Kinder. Ich fühle mich schon seit sehr langer Zeit überfordert, habe Gedankenrasen, bin abwesend und habe teilweise eine starke Konzentrationsschwäche. Vor einigen Wochen brach alles aus mir heraus, ich musste erkennen, dass ich viele Jahre mit meiner Frau ein Leben leben führe, dass ich gar nicht will und habe mich komplett verloren. Sie ist sehr willensstark und hat mich (vermutlich unbewußt) so stark verbogen, dass ich ihre sehr radikalen Ideale übernommen habe und habe im besten Wissen, versucht Freunde und Familie zu überzeugen. Ich habe mich so verloren, dass ich mittlerweile gesundheitlich am Ende bin und gar nicht mehr weiß, was ich denken und fühlen soll. Habe in der Zeit eine schwere chronische Krankheit (Morbus Crohn) bekommen.
Meine Frau hat sich in den letzten Jahren stark verändert und wurde zu einer Art linken Politikaktivistin und extreme Umweltschützerin. Sie ist dabei sehr missionarisch und macht Freunde und Familie ein schlechtes Gewissen und versucht alle von ihrer Weltanschauung zu überzeugen.
Ich habe aus Liebe und vermindertem Selbstwertgefühl mitgemacht und unsere Freunde haben sich nach und nach abgewandt. Es wollte sich keiner ein schlechtes Gewissen machen lassen.

2014 entdecke ich an mir so etwas wie eine Manie. Als es mir gesundheitlich schlecht ging, zog ich mich mit einem komplexem Brettspiel zurück. Ich habe stundenlang alle taktischen Spielvarianten ausprobiert, in Listen geschrieben, Statistiken erstellt und Taktiken ausgearbeitet. Habe dann alles an den Spieleverlag geschickt. Danach folgte ein Gefühl der Leere in mir.

2016-heute habe ich vier Jobs beendet wegen Überforderung und Morbus Crohn-Krankheitsschüben. Bei jedem Start in einen neuen Job war ich total begeistert, um dann festzustellen, dass es doch nicht das Richtige für mich war und es mich auf Dauer einfach überforderte.
Vielleicht kamen meine Schübe und Überforderung auch daher, dass ich nicht mehr ich selbst sein konnte durch den starken Einfluss meiner "radikalen" und idealistischen Frau.

2017 und 2018 habe ich auch depressive Phase (immer in den Wintermonaten). Ich liege nur auf dem Sofa, bin energie- und antriebslos und meine Lage erscheint mir hoffnungslos. Dadurch dass ich Alleinverdiener für unsere Familie bin trotz Morbus Crohn lastet ein großer Druck auf mir.

Dieses Jahr habe ich drei Tage am Stück eine Selbstständigkeit vorbereitet. Habe ein Logo entworfen, alle rechtlichen und steuerlichen Bedingungen studiert und alles vorbereitet. Als dann fast alles vorbereitet war, verfiel ich in eine Depression und habe alles wieder verworfen. Es wurde mir von einem Moment auf den anderen zu viel.

Mit meiner Frau ist es gerade das Extrem! Ich schwanke zwischen - ich liebe sie und ich muss hier raus und mir sofort ein neues Leben aufbauen. Es gibt häufig Streit und ich sträube mich gegen unsere Lebensweise. Meine Frau versteht die Welt nicht mehr und ist selber überfordert von meinen Stimmungsschwankungen, die teilweise am Tag von einem ins andere extrem wechseln. Sie kennt mich aber auch nicht, so ich ihr widerspreche. Ich bin sehr harmoniebedürftig und es gab in den letzten 10 Jahren vorher noch nie Streit zwischen uns. Der Streit ist aber immer friedlich und auch nicht tief verletzten oder so.
Ich bekomme derzeit Beklemmungen, wenn ich in unserem Haus und in der Nähe von meiner Frau bin und spüre eine Art Befreiung, wenn ich im Büro bin und daran denke, mir bald eine eigene Wohnung nehmen zu können.
Dann komme ich nach Hause und sie schafft es immer wieder mich zu überreden, doch bei ihr zu bleiben.
Leider fühle ich, dass sie mittlerweile den Respekt und das körperliche Interesse an mir verloren hat. Sie möchte nur noch eine Art Eltern-WG mit mir führen.

Jetzt habe ich Angst sie zu verlassen und dann zu merken, dass es ein Fehler war, da die Trennungsgedanken nur aufgrund einer Bi-Polaren Störung kommen.

Was meint ihr? Ist mein Fall ein typische Fall für diese Krankheit?



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.19 18:14.
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Hilfe! Bin ich bi-polar?

David1979 1070 23. 02. 2019 18:12

Re: Hilfe! Bin ich bi-polar?

kinswoman 420 23. 02. 2019 18:40

Re: Hilfe! Bin ich bi-polar?

Bigabu 301 24. 02. 2019 14:39

Re: Hilfe! Bin ich bi-polar?

Brickman 323 24. 02. 2019 14:49

Re: Hilfe! Bin ich bi-polar?

kinswoman 532 24. 02. 2019 14:52



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