Hi zusammen,
meine letzte, heftige Manie ist ca. 7 Monate her. Lithium nehme ich jetzt im 5. Monat, sodass ich davon ausgehe, dass die gröbsten Nebenwirkungen wohl abgeklungen sein sollten. Meine Blutwerte sind alle im grünen Bereich, woraus ich schließe, dass mit meinem Körper alles weitgehend in Ordnung ist. Anzeichen auf irgendwelche Erkrankungen gibt es nicht.
Meinem Arzt erscheine ich nicht depressiv und tatsächlich bin ich im Kontakt mit Menschen gesprächig, ich mache Scherze und lache, ich bin interessiert und offen.
Ich fühle mich auch meist ganz okay.
Dem entgegen steht, dass ich weiterhin 12 Stunden (oder länger) schlafen muss. Ich bin von extremer Trägheit, bzw. Motivationslosigkeit. Vielleicht sogar Lähmung. Auf all die kleinen Verrichtungen, die ich den Tag über erledigen möchte, muss ich mich innerlich immer lange vorbereiten, es endlich zu beginnen ist meist eine Überwindung. Ich ermüde schnell. Ich muss immer wieder ruhen. Ich schaffe nicht viel.
Als ich das Lithium ansetzte, war ich sofort wie erschlagen, da konnte ich echt nur liegen, ich habe sehr heftig darauf reagiert. Das hat sich mit der Zeit gelegt und es gibt auch weiterhin Fortschritte, allerdings in einem Tempo, das minimal ist. Vielleicht ist das normal. Vielleicht ist das zum Kotzen.
Ich fühle mich also massiv eingeschränkt. Ich verlasse das Haus kaum, es gibt nur wenige Wege, die ich immer wieder mache, z.B. zum Supermarkt. Ich habe früher sehr anders gelebt, ich habe noch nie SO gelebt, geschwiege denn über einen derartigen Zeitraum.
Und was mich besonders wundert: Es stört mich nicht.
Ich sitze im Nichts und warte auf ein Etwas, das sich einfach nicht zeigen möchte, sich vielleicht nie zeigen wird, und ich bin seelenruhig. Interessenlos, leidenschaftslos, gleichgültig. Es ist mir ein Rätsel.
Ging es irgendwem schon ähnlich?
Was ist das?
Wo kommt das her?
Wie wird man das los?
LG .............. Brickman