Der Umgang mit einem bipolaren Partner

11. 02. 2019 11:28
Hallo,

ganz frisch hier angekommen, würde ich mich freuen, vielleicht die ein oder andere Antwort auf meine Fragen zu bekommen um vielleicht dadurch einen besseren Blickwinkel zu bekommen.

Die Geschichte ist lang, aber ich hoffe es findet sich doch jemand der sie liest:-)

Ich vor genau drei Jahren meinem (Ex-)Partner begegnet, er war damals verheiratet und aus dieser Ehe gibt es auch zwei Kinder. Wir haben uns in einem Kurs kennengelernt. Nach mehreren Telefonaten (bei denen ich schon eher das Gefühl hatte, es geht einfach nur um Spaß) haben wir uns dann schlussendlich auch getroffen. Er kam zu mir (1 1/2 Std. Autofahrt) und wir haben uns lange unterhalten, zwei Stunden sind wir einfach nur im Auto gefahren und er hat mir erzählt, dass er mit seiner Frau nicht mehr glücklich sei und eigentlich schon länger damit abgeschlossen habe, er habe sie schon öfters betrogen und 2013 wollte er sich das Leben nehmen. Daraufhin kam er 3 Monate in stationäre Behandlung (Selbsteinweisung) und bekam die Diagnose bipolar. Er hatte zu dem Zeitpunkt Tabletten genommen aber nicht mehr in Therapie.

Erst wollte ich auf Abstand gehen und dachte mir, dass ist alles viel. Bipolar, untreu, schwer einzuschätzen... Doch ich habe es nicht geschafft und es begann eine unglaublich intensive Zeit, er hat mir immer gesagt, dass er sich trennen wolle aber nicht wisse wie wegen seiner Kinder. Zwei Monate später hat ihn seine Frau aus dem Haus geworfen, weil sie hinter die Affäre kam. Er war traurig und eigentlich wie jeder andere bemüht mit der Situation was seine Kinder betrifft umzugehen... Unsere mittlerweile Beziehung lief auch gut und wurde immer stärker.

Im Sommer kam dann das erste Desaster, welches für mich schlimm war. Wir waren in seiner Wohnung, hatten Sex und ich merkte währenddessen plötzlich dass er gar nicht bei der Sache war. Wir haben es dann gelassen, er konnte mir nicht erklären warum oder weshalb oder wo er mit seinen Gedanken war. Erst ein paar Stunden nachdem ich weg war rief er an und meinte er vermisse seine Kinder so sehr und da ich im Anschluss meine Tochter wieder sehen würde wurde ihm alles zu viel. Es hätte aber rein gar nichts mit mir zu tun, er würde sich jetzt mit einem Freund zum Reden treffen.
Der Freund waren leider zwei Blondinen wie ich von Bekannten erfahren musste. Als ich darauf ansprach hat er alles abgestritten und mir erklärt ich sei zu eifersüchtig und paranoid und würde ihm ja sowieso nichts glauben. Erst im Dezember kam er mit der Wahrheit ans Licht. Er meinte er wollte mich nicht verlieren und kam aus der Lüge nicht mehr raus, er hätte wirklich nur etwas mit ihnen getrunken und sonst nichts. Mein Vertrauen war natürlich im Eimer, weil ich nicht glauben konnte, dass er mich ein halbes Jahr lang so dreist anlügen könnte.

Wir haben dann versucht weiterzumachen und es lief auch wieder halbwegs... Dann nochmal, diesmal mit Alkoholkonsum, Tabletten hatte er abgesetzt, und gelandet ist er mit akuter Pankreatitis und angeblichen Drogenkonsum auf der Intensivstation. Er hat mich angerufen und war auch froh mich zu sehen.

Danach wurde alles nur schlimmer, die letzten 1 1/2 Jahre hat er bei mir gewohnt, die Kinder wollten nie wirklich bei uns sein, aber auch sonst waren seine Kinder nicht gerade gierig auf den Kontakt zu ihm. Immer wieder fiel er in tiefe Löcher, er drängte mich weg, bemerkte mich gar nicht mehr, schwor mir aber immer wieder seine Liebe und seine ehrlichen Gefühle.

Im November letzten Jahres zog er aus, er hat sich eine kleine Wohnung gesucht um wieder näher bei seinen Kindern sein zu können, ich dachte das geht schief und hab ihm das auch so gesagt. Ich hatte Angst ihn zu verlieren, da ich kein Freund von Fernbeziehungen bin und mein Vertrauen erst langsam wiederkehrte. Er versicherte mit es würde auch ihm schwer fallen, aber er müsse jetzt um seine Kinder kämpfen. Er würde aber hier zu Hause sein und mich lieben und will mich verlieren.

Der Umgang mit ihm wurde immer schlimmer bis wir eigentlich nur noch stritten und uns gegenseitig fertig gemacht hatten. Er stürzte (laut seinen Aussagen) in eine schwere Depression und begann auch wieder mit der Therapie. Mitte Jänner hatten wir wieder einen Streit und ich verließ die Wohnung von ihm weil ich einfach nicht mehr konnte. Am nächsten Tag hat er die Beziehung beendet, er meinte er müsse seinen Fokus jetzt auf seine Kinder legen und könne keine Beziehung führen. Er weiß nicht mehr ob seine Gefühle stark genug sind. Er meldet sich kaum, ist aber für mich erreichbar wenn ich mich melde. Er ist auch nicht gemein und meint, er könne eben nicht, obwohl er noch was für mich empfindet und da noch Gefühle sind. FOKUS - Kinder

Für mich ist er ein sehr wichtiger Mensch und ich möchte die Beziehung nicht aufgeben, kann aber auch nicht einschätzen, wie ich jetzt damit umgehen soll, gibt es da noch eine Chance angesichts der Krankheit oder nicht? Ich wüsste gerne wie man dieses Verhalten von heute auf morgen einschätzen kann..
An manchen Tagen fühlt es sich an als wäre also nur Schein gewesen, aber das kann ich angesichts der Dauer der Beziehung nur schwer glauben...

Vielleicht hat jemand Hilfestellung oder Ähnliches erlebt... Würde mich freuen, LG Karin
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Der Umgang mit einem bipolaren Partner

Karin81 1935 11. 02. 2019 11:28

Re: Der Umgang mit einem bipolaren Partner

delphin64 685 11. 02. 2019 17:21

Re: Der Umgang mit einem bipolaren Partner

Karin81 578 11. 02. 2019 19:16

Re: Der Umgang mit einem bipolaren Partner

AmE 574 11. 02. 2019 22:24

Re: Der Umgang mit einem bipolaren Partner

fahni 598 11. 02. 2019 20:41

Re: Der Umgang mit einem bipolaren Partner

georg 514 18. 02. 2019 23:55

Re: Der Umgang mit einem bipolaren Partner

Amy123 532 19. 02. 2019 15:19

Nachtrag

Amy123 522 19. 02. 2019 15:25

Sorry für die Rechtschreibfehler ;-)......ohne weiteren Text

Amy123 527 19. 02. 2019 15:30

Re: Sorry für die Rechtschreibfehler ;-)......ohne weiteren Text

Karin81 565 23. 02. 2019 13:58



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