Ich verstehe nicht ganz, wozu man Seroquel missbrauchen kann. Also allgemein Neuroleptika.
Unter missbrauchbaren Medikamenten bzw. Substanzen versteht man eher die Klassiker wie z.B. Opioide wie Morphin oder Benzodiazepine wie Valium mit Alk usw. zu kombinieren. Da ich selber aber keine Neuroleptika nehme, weiss ich nicht, wie sich das genau auswirkt und kann auch nicht wirklich eingehen auf mögliche Konsequenzen.
Ich hab früher in meiner Drogenkarriere (heh, "Karriere", das klingt so schön, so verharmlosend) so ziemlich alles missbraucht, was man missbrauchen kann. Zum Teil in extrem massiven Dosierungen, z.B. war ich eine Weile lang auf 600mg Morphin, 5mg Flunitrazepam und 2-3mg Lorazepam gemischt mit Alkohol und Cannabis. Das würde für einen normalen Menschen, ohne Toleranz und ohne mein Gewicht (man dosiert ja bei Medis und auch Drogen oft auf mg/kg Körpergewicht und ich bin ein Gigant mit mehr als 100kg Gewicht und mehr als 2m Körpergrösse) bereits eine tödliche Überdosis bedeuten.
Aber aus meiner Erfahrung ziehe ich nicht den Schluss, das dies gut ist. Es ist so: Erstmal geht es gut, erstmal geht es vielleicht sogar besser als vorher (z.B. das man besser beisammen ist, weil man nicht mehr an Schlafmangel leidet), aber sobald man lang genug drinn ist und sich eine Toleranz entwickelt, wird die Wirkung stets schwächer und man braucht immer mehr, um denselben Effekt zu erreichen.
Etwa beim Alkohol ist das ja auch so, am Anfang braucht man ein Bier dazu. Irgendwann reicht das nicht mehr und man nimmt ein zweites Bier. Und später ein drittes. Viel später dann kann man einen ganzen Kasten Bier trinken ohne auch nur ansatzweise betrunken zu werden.
Darum mein Rat: Lass es sein. Hör auf damit. Verlass den Weg auf dem du bist und geh in die andere Richtung.
Wenn du bislang nur das genommen hast, ein Bier und eine Tablette Seroquel, dann sollte es einfach sein, aufzuhören damit. Du steckst noch nicht im Sumpf drinn und kannst jetzt noch umkehren, ohne dass du einen langen, schmerzvollen Entzug o.ä. haben wirst.
Wenn du wissen willst, was passiert wenn du diesen Weg weitergehst: Irgendwann wirst du mehr nehmen, irgendwann wirst du andere Substanzen nehmen und immer tiefer & tiefer absinken. Bis du am Ende wie ich so richtig "am Arsch" bist und eine Entgiftung samt Entzug sowie Therapie machen musst.
Soviele Menschen habe ich verloren durch Drogen, soviele kamen um. Am Ende letzten Jahres starb ein langjähriger Freund von mir durch eine Überdosis und er ist der bislang letzte in einer langen Reihe an Gefallenen, die es nicht geschafft haben.
Darum nochmal: Lass es sein. Es wird dir nichts positives bringen, sondern dich direkt in den Abgrund befördern. Es wird deine Probleme nicht lösen, sondern deine Probleme nochmal massiv verschlimmern.
Hilfe kann vieles sein, eine Therapie, eine Medikation mit einem Antidepressiva, eine Veränderung der Lebensumstände, gute Gespräche mit Freunden, was neues unternehmen im Leben usw. aber nicht Drogen. Drogen sind falsche Freunde, die dir ein Lächeln vorspielen und dir hinterrücks wie Brutus bei Cäsar damals einen Dolch reinrammen werden.
Gruss
Wesker