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Richte ich mich in der Krankheit ein?
ich richte mich (hoffentlich) nicht IN der Krankheit ein sondern MIT der Krankheit.
Je nach Phase (Länge, Ausprägung) gelingt das gut, mal mehr, mal weniger.
Selbst- und Fremdsicht lassen sich dadurch zusammenbringen, dass ich ein gutes bipolares Umfeld habe, das ich ernst nehme, wenn es mir etwas rückmeldet. Inzwischen kommen Rückmeldungen erst nachdem ich selber schon Symptome an mir festgestellt habe. Ich überlege natürlich trotzdem, ob es seine Berechtigung hat. Aber ich tue es niemals einfach so ab.
Ich habe großen Respekt vor den Vorhaben, z.B. Medikamente zu reduzieren oder gar ganz abzusetzen. Ich denke, da lerne ich auch aus den Fehlern vieler anderer, die, wie auch immer, anschließend ihr Umfeld terrorisieren durch manischen Narzissmus oder womit auch immer. Das will ich nicht.
Eine realistische Einschätzung ist immer dann möglich, wo die Phase Anlauf nimmt (Frühwarnsymptome erkennen, ernst nehmen, Gegenmaßnahmen ergreifen)
Bei dir ist die Diagnose, obwohl du schon 56 bist, noch recht frisch. Bei vielen Menschen löst die Diagnose Irritaion aus, als ob sie Halt verlieren, und ihr ganzes Leben umkrempeln müssten. Das muss man im Allgemeinen nicht. Aber hier und dort ein paar Sicherheitsnetze einbauen, ist nicht schlecht. Sich an ein paar Spielregeln halten, ist auch ganz gut. Wie zwingend die sein müssen oder auch variabel, da ist jeder verschieden. Und es bedeutet nicht, dass das, was heute funktioniert, so auch in 10 Jahren noch passt.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.