Ich kann dich gut verstehen. Leider ist es oft so, dass in der Manie die engsten Menschen das meiste abbekommen, oft gerade die Partner. Auch diese Aussagen "mir geht es super" etc.. Das hat mein Mann auch alles gemacht.
Ist er denn sonst irgendwie "verhaltensauffällig"? Also gibt er Geld aus, startet irgendwelche Projekte, hat komische Ideen, ist anderen gegenüber aufgebracht o.ä.?
Ich weiß wie schwer das ist, zuzusehen und nichts machen zu können. Wichtig ist allerdings auch, dass du dir bewusst machst, dass sein seltsames Verhalten dir gegenüber im Fall nicht persönlich gemeint ist - es ist nicht wirklich, es ist seine Verwirrung, die das macht. Mein Mann hat mich immer wieder auf das Übelste beschimpft, es war sehr schwer auszuhalten, auch wenn ich wußte, es ist die Krankheit, die ihn das tun lässt - aber das alleine hat mich das aushalten lassen.
Ich finde es gut, dass du ihm gesagt hast, du bist für ihn da, wenn er das möchte - damit setzt du ihn nicht unter Druck, machst ihm aber die Tür auf. Und ich sehe auch, dass du ihm keine Vorwürfe machst, auch das ist gut, s.o.: es würde eh nichts bringen. In der Manie ist man seinem Zustand ein ganzes Stück weit einfach ausgeliefert, mal mehr mal weniger. Mein Mann konnte sein Verhalten zeitweise überhaupt nicht mehr kontrollieren und hat sich damit immer wieder in große Gefahr gebracht. Mir ging es besser, als ich einmal meinen Mut zusammen genommen habe und die Verantwortung abgegeben habe. Ich habe es einfach ein Stück weit Gott, dem Universum, wie auch immer überlassen und mich in Vertrauen geübt. Wenn die eigenen Möglichkeiten enden, dann ist das das Beste, was man machen kann, finde ich.
Bleib geduldig und warte ab, wie es sich entwickelt würde ich sagen. Es wird hoffentlich der Moment kommen, an dem ihr wieder weiter machen können.
Ich wünsch dir viel Kraft und Zuversicht!