Re: Naive Doppelfrage

03. 01. 2019 16:27
Hallo Brickman,

bzgl. Manie kann ich nicht aus eigener Erfahrung reden, jedoch sehr wohl aus der Erfahrung der Beobachterin und Mitleserin des Forums seit 2002.

Was ich herausgelesen habe ist, dass man nicht einfach so vergleichen kann. Es gibt verschiedene Ausprägungen der Störung und da mag der ein oder andere dabei sein, der eine weniger starke Ausprägung hat und dadurch mit wenig oder nur mit Bedarfsmedikation oder ganz ohne zurrecht kommen kann. Für diese Menschen bedeutet es aber auch, dass sie sehr stark auf sich Acht geben müssen und sich sehr gut mit Frühwarnsymptome auskennen müssen.

Andere wiederum haben schon öfters den Versuch der Medikamentenreduktion oder des Absetzens gewagt und sind meistens dann leider in eine Phase geraten. Einerseits vielleicht, weil sie den Absetzversuch von heut auf morgen durchgeführt haben, was dann sehr häufig zu einer Absetz-Manie/Psychose führte oder andererseits, weil es bei Ihnen anscheinend ohne Medis einfach nicht funktioniert.

Bei den Menschen, die Lithium ausprobieren, kommt es darauf an, dass sie dem Medikament genügend Zeit geben. Man (Literatur und Erfahrungswerte) spricht davon dass es zwischen einem halben und einem ganzen Jahr braucht, um zu sagen, ob Lithium das optimale Medikament für einen ist und man ein guter Lithiumresponder ist und wo die optimale Dosierung liegt.

Wenn ich selbst zu denen gehören würde, wo die Hypomanie nur das Vorspiel wäre, würde ich glaube ich auch auf dieses Vorspiel verzichten, um mich vor den heftigen Konsequenzen einer Manie zu schützen.

Viele Grüße Heike

------------------ Signatur --------------------------

Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.

"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Naive Doppelfrage

Brickman 1383 03. 01. 2019 15:55

Re: Naive Doppelfrage

Heike 583 03. 01. 2019 16:27

Re: Naive Doppelfrage

Brickman 485 03. 01. 2019 17:01

Re: Naive Doppelfrage

Heike 496 03. 01. 2019 17:40

.. gegen (Selbst-) Stigmatisierung

tschitta 435 07. 01. 2019 08:39

Re: Naive Doppelfrage

Phineas 509 03. 01. 2019 16:28

Re: Naive Doppelfrage

Brickman 481 03. 01. 2019 16:42

Re: Naive Doppelfrage

tschitta 678 07. 01. 2019 09:03



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen