Re: Angehöriger ist verzweifelt

13. 02. 2019 00:09
Humaniac es tut mir leid dass es es bei dir so gelaufen ist. Das es bei meiner Frau auch so laufen wird ist genau so wahrscheinlich wie jeder andere Verlauf. Nach all den Jahren in denen ich unzählige Geschichten gelesen und gehört habe um das ganze zu verstehen ist mir eins ganz besonders klar geworden. Man kann nicht vorhersagen wohin das ganze führt. Das ist einfach zu individuell und jeder Mensch ist anders. Deine Geschichte gehört sicherlich zu den ungünstigen Verläufen. Ich möchte Betroffenen auch nur ungern einen Stempel verpassen auf dem steht, dass sie eh irgendwann alle so enden werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass man mit der richtigen Einstellung und Unterstützung ein "normales" Leben führen kann. Klar kann es trotzdem wieder zu Schüben kommen, darauf sollte man immer bestmöglich vorbereitet sein. Wir waren es leider nicht. Ändern kann ich es jetzt aber auch nicht mehr, also richte ich jetzt den Blick nach vorne.

Natürlich wünsche ich mir, dass meine Frau irgendwann wieder zu sich findet. Ich habe bewusst nicht "Ich hoffe" geschrieben, da dies irgendwie eine Erwartungshaltung impliziert. Ich erwarte einfach gar nichts von ihr außer, dass sie sich gut um unseren Sohn kümmert. Tut sie das nicht, werde ich auch in Zukunft handeln. Ihre Eltern und ich sind an einem Punkt an dem wir alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben. Es ist aber auch ihr weg. Sie muss Verantwortung für ihr Leben aber auch für ihre Krankheit übernehnen. An dem Punkt ist sie einfach noch nicht. Erst wenn sie an dem Punkt ist, kann sie mittelfristig ein zufriedenes Leben führen. Da bin ich mir sicher. Wann er kommt ist genau so individuell wie der weitere Verlauf. Derzeit ist sie noch auf der Flucht vor sich selbst und eigentlich vor Allem. Glücklich macht sie das alles nicht. Das sieht man. Sie sagt sie nimmt ihre Medikamente. Falls das wirklich stimmt, hat sich ihr Verhalten dadurch nicht wirklich geändert. Zumindest mir gegenüber. Vielleicht wirken sie nicht oder noch nicht. Ob sie wirklich "nur" bipolar ist weiß man doch eigentlich auch nicht genau. Die Grenzen sind fließend und ich vermute, dass da mehr ist. Ich versuche mir darüber aber auch keinen Kopf mehr zu machen, denn dann hängt man ganz schnell wieder in diesem Gedankenkarussel fest. Ich bin froh, dass ich vorerst aus diesem doch schon sehr tiefen Loch raus bin. Das alles wirklich zu verarbeiten wird aber noch dauern. Sie gibt mir die Schuld für ihre Krankheit. Sie projiziert alles negative auf mich. Sie sieht mich garnicht mehr als der, der ich bin. Das ist schrecklich. Ich habe meine Frau jetzt 6 Monate nicht gesehen. Also so wie ich sie kenne. Ich rechne damit, dass es so bleibt, dass macht es irgendwie einfacher.

LG Griswold



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Angehöriger ist verzweifelt

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