Wie man vielleicht vermuten kann,
bin ich grundsätzlich nicht allzu sicher, ob man Traumata wirklich "verarbeiten" kann. Vielleicht, wenn sie ganz frisch sind, um weitere negative Folgen zu verhindern und damit möglichst schnell in einer Form abschliessen kann, die einen am wenigsten zum Opfer macht. Ich frage mich aber ernsthaft, was spätere Trauma"verarbeitung" anderes bewirken soll, als Narben aufzureissen, was ich für wenig hilfreich halte........
Klar, wer soll einem dabei helfen, Krankenhaustraumata zu verarbeiten, speziell in der Psychiatrie?
Psychiater wahrscheinlich am Wenigsten. Selbsthilfegruppen? Verständige Sozialarbeiter? Ehrlich, ich kann es dir nicht sagen. Ich habe ein gespaltenes Verhältnis zu Ärzten, seit ich ein Kind war, zu Fachärzten insbesondere und Krankenhäuser sehen mich nur in der Ambulanz, oder, wenn ich am Sterben bin, vielleicht stationär.
Seit meinem 8. Lebensjahr war ich in keinem Krankenhaus mehr stationär.
Es ist nicht so, dass ich wichtige Operationen oder so ablehnen würde, aber warum soll ich mich freiwillig an einen Ort begeben, der mich an ein Trauma erinnert, das mich offensichtlich schon ein wenig geprägt hat. Davon abgesehen, wenn man versucht, Krankenhäuser zu meiden, heisst das ja auch, dass man möglichst verhindert, dass Situationen entstehen, in denen man stationär gehen müsste. Eigentlich gar keine schlechte Sache, hat was mit Selbstsorge zu tun...
Du siehst - ich habe dafür keine echten Antworten. Ich denke, einmal nüchtern betrachten, falls möglich, und dann alsbald Opferrolle verlassen, abschliessen und verblassen lassen mag grundsätzlich eine gute Strategie sein, für alles, was nicht brandfrisch ist. Vielleicht sogar schon bei Kindern. Stichwort "Re-Traumatisierung vermeiden". Im Ernst - vielleicht einer Krankenhausphobie entgegenwirken, wenn das noch möglich ist. Wenn nicht, dann eben nicht...
LG,
M.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.12.18 22:52.