Hallo Friday,
was sie (die Experten) damals in meinen Akutphasen sehr unterschätzt haben war der Einfluss kognitiver Defizite auf den Therapieerfolg.
Ich war häufig nicht in der Lage mich an bestimmte Ereignisse zu erinnern, d.h. richtig in die Tiefe zu steigen. Stattdessen habe ich immer wieder betont, wie und auf welchen Ebenen mich die Krankheit beeinträchtigt und wie ich mich dabei fühle.
Wir sind gar nicht richtig an die Ursachen und Stressoren herangekommen, weil meine Gedächtnisleistung sehr stark eingeschränkt war und ich dem Therapeuten nicht richtig folgen konnte.
Den Therapeuten würde ich raten: bleibt hartnäckig, versucht an die Wurzeln des Problems zu gelangen.
Wir Bipolare werden euch viel erzählen. Davon wie scheiße das Leben durch unsere Krankheit geworden ist und was wir alles nicht mehr können, weil die Depressionen uns herunterziehen oder weil die Manien alles zerstört haben was wir uns aufgebaut haben. Aber es gibt immer auch ein "davor" und es gibt immer auch diese ganz bestimmten Gedanken die wir denken, wenn wir auf- oder absteigen und die wir keinem anvertrauen.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.12.18 21:03.