Mit Studien ist es ja bekanntermaßen so eine Sache. Handelt es sich bei der US-Studie um eine randomisiert kontrollierte Studie? Wer waren die Probanden? Welche Voraussetzungen haben die mitgebracht? Welches Alter? Über welchen Zeitraum lief die Studie? Wie viele Probanden wurden wie kontrolliert?
Da musst du schon mal mit mehr Information rüberkommen. Nämlich alle relevanten Informationen zur Studie (wo, wann, wer)
Bislang ist die hiesige Studienlage und Meinung eher, dass ein niedrigerer Spiegel eher antidepressiv wirkt, ein höherer eher antimanisch. Das deckt sich mit den bisherigen Behandlungsmethoden, wo schnell Lithium aufdosiert wird bei Manien um von der prophylaktischen in die akute Wirkung medikamentiert wird.
Ich habe noch NIE gehört, und es selber auch nicht erfahren, dass wegen Depressionen ein prophylaktischer Spiegel schnell aufdosiert wird, weil eine Depression vorliegt.
Wir reden hier ja nicht von der antisuizidalen Wirkung des Lithium sondern von Depressionen allgemein.
Dass du von den speziellsten Spezialisten worldwide on earth behandelt wirst und alle anderen Behandler der User hier eher Hausarztniveau haben, willst du uns ja weismachen, seitdem du im Forum aufgeschlagen bist.
Dazu nur: Ich war lange, bis er sich aus der PIA der Charité verabschiedet hat und inzwischen Professor ist an einer anderen Uniklinik, bei einem Bipolar-Spezialisten in Behandlung, der viele Veröffentlichungen hat und noch mehr Vorträge gehalten u.a. auch über Lithium.
Und der teilte mir mal mit, dass einfach die antidepressive Wirkung bei niedrigerem Spiegel nicht so schnell nachlässt wie die antimanische. Du kannst also meinetwegen mit 0,5 schon raus sein aus dem antimanischen Spiegel (alles individuell zu sehen) aber noch eine antidepressive Wirkung haben.
Dann ist es auch so, dass es sowas wie Faustregeln gibt. Und die lautet bei BS: bei einem Drittel der Patienten wirkt Li in beide Richtungen gleich gut (antidepressiv und antimanisch), bei einem Drittel wirkt es überwiegend oder nur antimanisch und wenig bis gar nicht antidepressiv (dazu gehöre ich, aber es wirkt wenn auch nicht antidepressiv so doch antisuizidal), und der Rest hat gar nix vom Li.
Bei einem stabilen Spiegel und wenn auch sonst keine Komplikationen vorliegen (z.B. Schilddrüse, Nieren), muss der Spiegel auch nicht alle vier bis sechs Wochen kontrolliert werden. Da reichen 3 bis 6 Monate.
Man kann natürlich auch aus einem stabilen Spiegel nen Megahype machen.
Mir persönlich würde diese viele Arztrennerei mächtig auf den Keks gehen.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.10.18 17:35.
