> Mag sein. Bei meinen Manien bekam ich nur negative
> Reaktionen.
Nun eben, sicher sehr individuell. Bei mir ist es für die Ausübung meines Berufs unterstützend "etwas hypo" zu sein.
Depressiv geht gar nicht.
> Meine Phasen definiere ich über die Differenz zum
> einem Normalzustand, in dem ich positiv auf die
> meisten Menschen wirke und arbeitsfähig bin und
> ich nicht die Kontrolle über meine Gedanken und
> Gefühle verliere.
Das bedingt, dass es einen "klaren Normalzustand" gibt - bei mir eher nicht der Fall, ich bin meistens "above the line" or "below the line". Deine Definition von *normal" trifft auf einen etwas hypomanen Zustand bei mir zu. Meine "Grundpersönlichkeit" ist introvertiert und alles andere als kontaktfreudig, d.h. im "Normalzustand" wirke ich kaum positiv auf andere Menschen sondern meide diese wo immer ich kann.
> Ich habe selbst schon mit manischen Menschen zu
> tun gehabt. Die waren unglaublich anstrengend und
> ich wollte nichts mit ihnen zu tun haben.
Ich hatte m.W. noch nie mit einem "offziell diagnostizierten" Maniker zu tun, retrospektiv glaube ich aber durchaus, dass es da schon Begegnungen gab. Und ja, die waren tatsächlich anstrengend.
> Und was ist mit der sog. Anschlußdepression?
> Hattest Du nie eine?
Klar, genau darum geht es ja, ich versuche die Folgen, sprich den anschliessenden Absturz abzudämpfen. Insgesamt also einfach die "Amplitude" zu verringern - den Grossteil der Zeit näher am Normalzustand zu sein als heute (nicht mehr so hoch fliegen, aber auch nicht mehr so tief tauchen...)
> Rauschzustände nehmen Menschen auch oft positiv
> wahr, sind es aber nicht.
Auch an Rauschzuständen ist m.E. nichts auszusetzen, wenn sie keine Kollateralschäden hinterlassen - exakt darum geht es, den Rausch kontrolliert mit Genuss zu überstehen. Dunkle, schwere Zeiten gibt es genug.
Beste Grüsse
Statler