Hallo zusammen,
ich bin neu hier.
ich möchte euch kurz meine Erfahrungen schildern des letzten Sommers.
Nachdem ich vor vier Jahren massiv krank wurde, hatte ich mehrere Klinikaufenthalte und habe mich daraufhin zum ersten Mal in meinem Leben auf langfristige Medikamentation eingelassen - 4 Jahre. Vorher hatte ich es zehn Jahre mit anderen Dingen geschafft stabil zu bleiben, Sport, Natur, Yoga, Achtsamkeit, Burddhismus etc.
Der Erfolg war, das ich jedesmal wenn ich zum Psychiater ging, eine Tablette mehr bekam. Anfang letzten Jahres waren es dann 5 Medikamente. Mit massiven Nebenwirkungen: 30 Kilo Gewichtszunahme, dauerhafter Durchfall und Schilddrüseunterfunktion durch Lithium, unerklärliche Sexträume, die fast meine Beziehung gesprengt hätten,
Gefühllossigkeit, Sehschwäche ....
Aber was nicht weg ging, war mein eigentliches Problem: ununterbrochenes zwanghaftes Denken - die Ärzte sagten Grübeln, aber ich sagte, das trifft es nicht, weil es nichts Aktives ist. Mein Hirn hatte sich verselbstständigt. Irgendwie schaffte ich es teilweise zu leben und zu arbeiten ...
Im Sommer war ich krank geschrieben und hatte den Fuss gebrochen. Der Knochen heilte nicht gut, da habe ich mich in der Apotheke und im Reformhaus beraten lassen. Ich nahm dann Dekristolvit D3 was mit 4000 Einheiten hoch dosiert ist und alle drei Tage Vitamin K. Ausserdem sprach ich mit der Dame im Reformhaus, was es noch stabilisierendes für die Psyche gäbe - sie sagte Ashwagandha sei recht neu hier und wirke gegen Gedankenschleifen - ich dachte probieren schadet nicht.
Dann war ich 7 Wochen sehr viel alleine zu Hause und konnte nix körperlich Aktives machen ausser Cafe und Tee kochen. Ich war viel in der Sonne auf dem Balkon. Ich habe es geschaft Bücher zu lesen, habe Spotify entdeckt und viel Spass beim stundenlangen Musikhören und -entdecken gehabt. Ich hatte Angst vor diesem Zurückgeworfensein auf mich selbst und habe mich aktiv damit auseinandergesetzt. Es hat ganz gut geklappt.
Und dann nach ein paar Wochen merkte ich, dass es aufeinmal halbe Stunden gab, wo meine Gedankenschleifen weg waren, und dann immer mehr.
Seit dem geht es mir immer besser, ich bin massiv am Absetzen der Medikamente mit Hilfe einer Therapeutin, aber das ist ein anderes Thema. Ich habe noch einen Lithiumspiegel von 0,2 und nehme abends 50 mg Quetiapin.
Ich haben nun nach einem halben Jahr den Vitamin-D-Spiegel von meiner Hausärztin kontrollieren lassen, ich schrabbele immer noch im unteren empfohlenen Bereich rum.
Ich wollte die Erfahrung mit euch teilen.
Ich kann eucn nicht sagen, was es im Endeffekt war oder war es vielleicht alles zusammen. Die Zurückgeworfenheit auf mich durch den Beinbruch, das Vitamin D oder das andere Zeug, oder einfach Heilung durch die Zeit.
Aber ich vermute das Vitamin D hat einen sehr grossen Anteil. Ich nehme es weiter.
Ich danke auf jeden Fall allen höheren Mächten.
Denn dieser Gedankenhorror war teilweise so schlimm, dass ich nicht mehr leben wollte.
Nani