Re: Fehldiagnosen/Mangeldiagnosen

27. 08. 2018 17:05
Mein Eindruck ist, dass insbesondere reine Psychotherapeuten die Diagnose nicht stellen. Ziemlich lange Zeit hat Bipolar wohl nicht zu deren Ausbildung gehört, und die Weiterbildungsmöglichkeiten sind wohl beschränkt. Hatte das irgendwo gelesen, und hier steht es noch einmal drin:

[www.aerzteblatt.de]

Die versuchen dann womöglich auch erst einmal, auf die Medikamente zu verzichten (eine Psychotherapeutin hat mir abgeraten, aber dann hat die Psychiaterin protestiert).
Also fängt man am besten mit einem ärztlichen Psychotherapeuten und Psychiater an.

Bei mir hat ein ärztlicher Psychotherapeut in die richtige Richtung gestochert und zu Medikamenten geraten, die Psychiaterin dann auch, aber die Psychotherapeutin hat die Bipolar-Mischphasen-Diagnose "agitierte Depressionen" genannt, während dann die folgenden Psychiater nach Wegzug und die Leutchen von der Uni wieder Bipolar daraus gemacht haben.
So falsch ist aber agitierte Depression auch nicht, eine Mischphase oder ein Rapid Cycling kann ja so wirken.

Insofern beschreiben die "falschen" Diagnosen vielleicht auch Anteile der jeweiligen Krankheitsausprägungen, und Du kannst Dich da möglicherweise zum Teil wiederfinden. Es gibt auch Überlegungen, die Diagnosen offener zu stellen und dann jeden auf Skalen einzuordnen (meinetwegen so und so viel Punkte Depression, Angst, Antrieb, psychotisches Erleben etc., weil es doch individuell sehr verschieden ist). Habe da aber keinen Link, da ich das vor Ewigkeiten mal in einer psychologischen Zeitschrift gelesen habe.

Ein bisschen unglücklich ist, dass Psychiater und Psychotherapeuten zum Teil nebeneinander her werkeln (vielleicht auch konkurrieren) und die Psychotherapeuten zum Teil Medikamente ablehnen. Leute mit schweren psychiatrischen Erkrankungen wie Schizophrenie oder Bipolar, für die eigentlich in erster Linie die Psychiater zuständig sind, können ja schließlich auch von Psychotherapie profitieren, brauchen dann aber trotzdem Medikamente.

Das mit den Switches ist natürlich blöd, allerdings können ADs auch bei Bipolaren funktionieren.
Was vielleicht auch eine Schwierigkeit sein könnte: Du scheinst recht mobil gewesen zu sein, was ja immer mehr Leute sind, da wird's für die Behandler vermutlich auch schwierig, eine Erkrankung und einen Lebensweg kontinuierlich zu beobachten.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Fehldiagnosen/Mangeldiagnosen

Liesbertchen 1153 26. 08. 2018 20:05

Re: Fehldiagnosen/Mangeldiagnosen

Eternity 420 27. 08. 2018 01:39

Re: Fehldiagnosen/Mangeldiagnosen

Mixed States 360 27. 08. 2018 09:04

logisch..das liegt in der Sache

tschitta 338 27. 08. 2018 09:53

Re: logisch..das liegt in der Sache

Mexx55 363 27. 08. 2018 10:44

Re: logisch..das liegt in der Sache

tschitta 346 27. 08. 2018 11:02

Re: logisch..das liegt in der Sache

Mexx55 338 27. 08. 2018 12:10

RE

Liesbertchen 356 27. 08. 2018 12:40

Re: Fehldiagnosen/Mangeldiagnosen

Suzy 421 27. 08. 2018 15:31

Re: Fehldiagnosen/Mangeldiagnosen

abcd 371 27. 08. 2018 17:05

Re: Fehldiagnosen/Mangeldiagnosen

FLYHIGH 454 01. 09. 2018 15:20



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen