Grundsätzliche Zustimmung

28. 08. 2018 04:29
Im Grunde mag ich dir absolut zustimmen. Die Medikamente (egal ob Neuroleptika, Antidepressiva oder Phasenprophylaktika) wirken lediglich gegen die Symptome. Und viel sinniger wäre es, entweder den Mensch (z. B. mittels Psychotherapie) zu verändern oder aber seine sozialen Einflüsse zu verändern. Letzteres dadurch, dass man entweder an Beziehungen arbeitet, neue Beziehungen knüpft oder belastende Beziehungen beendet, wenn diese nicht mehr zu kitten wären.

Allerdings denke ich, dass es in manchen Fällen nicht ohne Medikamente geht. Etwa dann, wenn Symptome stärker körperlich bedingt sind. Eine Bekannte von mir dachte z. B. mal darüber nach, einen eigenen Verband auf zu machen, der für diejenigen ist, bei denen die Symptome stärker körperlich bedingt sind. Der Grund dafür ist, dass sie schrecklich davon genervt ist, dass Psychopharmaka und Psychotherapie ständig als Gegensätze einander gegenüber gestellt werden. Und das seitens mancher dann immer argumentiert wird, wer Medikamente zu sich nähme, wolle damit den leichten Weg gehen und es sich bequem machen. Hätte keine Lust, sich mit sich selbst auseinander zu setzen und mittels Psychotherapie usw. an sich zu arbeiten, um eine nachhaltige Lösung zu finden.

Die Besagte hat neulich mal wieder ihre Medikamente zu reduzieren versucht. Sie meinte aber, sie käme dann immer wieder in etwas, was sie als "Tran-Zustände" bezeichnet. Sie ist Autistin und ihr werden dann die stereotypen (sich wiederholenden) Verhaltensweisen stärker.

Von dieser Geschichte in Norwegen habe ich in letzter Zeit nun schon häufiger gehört. Weiß aber nicht, ob und in wieweit das funktionieren kann. Ich weiß z. B., dass man beim (sich auf Psychosen beziehenden) "Offenen Dialog" in Finnland auch ohne Medikamente zu arbeiten versucht. Und das in den meisten Fällen auch durchaus gelingt und sogar bessere Verläufe der Erkrankungen nach sich zieht, als dies bei den klassischen medikamenten-fokussierten Verfahren der Fall ist (Wie das hierzulande üblich ist). Aber selbst bei denen gelingt es trotz des Versuchens doch nicht immer ohne Medikamente. Siehe diese Dokumentation dazu:

[www.youtube.com]

Hab die Zahlen gerade nicht im Kopf. Weiß aber, dass sie bei einem gewissen Teil Neuroleptika geben, weil es nicht bei allen Klienten ohne welche funktioniert. Und dies, obwohl die schon sehr medikamentenkritisch eingestellt sind.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Besser Folter als Suizid

Roquentin 1777 26. 08. 2018 12:57

Re: Besser Folter als Suizid

Frankkk 545 26. 08. 2018 14:34

bocksmist

tschitta 486 26. 08. 2018 17:51

Ich will niemandem Worte in den Mund legen...

Sozialarbeiter84 513 26. 08. 2018 18:39

Kliniken heute und damals

Friday 432 27. 08. 2018 11:07

Erfahrungsbericht

martha2 497 27. 08. 2018 14:24

Re: Erfahrungsbericht

YingYang303 395 30. 08. 2018 18:07

Danke

martha2 377 01. 09. 2018 14:35

Re: Danke

J 340 01. 09. 2018 19:57

Re: Danke

kinswoman 283 01. 09. 2018 20:45

Re: Danke

Heike 315 01. 09. 2018 21:04

Re: Besser Folter als Suizid

Roquentin 570 26. 08. 2018 18:58

Relativierung

tschitta 441 26. 08. 2018 20:52

Folter Definition

J 334 28. 08. 2018 20:27

Re: Folter Definition

tschitta 330 28. 08. 2018 22:48

Re: Besser Folter als Suizid

Mixed States 337 27. 08. 2018 09:15

Re: Besser Folter als Suizid

Wesker 338 27. 08. 2018 12:08

subjektiv oder objektiv

J 297 28. 08. 2018 20:40

Re: Besser Folter als Suizid

J 346 27. 08. 2018 15:08

@ J / Medikamentengläubigkeit?

Sozialarbeiter84 328 27. 08. 2018 18:25

Re: @ J / Medikamentengläubigkeit?

J 351 27. 08. 2018 20:00

Grundsätzliche Zustimmung

Sozialarbeiter84 351 28. 08. 2018 04:29

Psychopharmaka vs. Psychotherapie

J 406 28. 08. 2018 13:48

Re: @ J / Medikamentengläubigkeit?

Friday 476 31. 08. 2018 10:37

Re: @ J / Medikamentengläubigkeit?

J 373 01. 09. 2018 20:01

Re: @ J / Medikamentengläubigkeit?

Friday 548 03. 09. 2018 11:01

Re: Besser Folter als Suizid

kirrumsl 381 28. 08. 2018 12:34



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