Kurz nachdem ich die Bipo Diagnose bekam, wurde mir gekündigt. Der Betriebsarzt hat es wahrscheinlich ausgeplaudert gegenüber dem Arbeitgeber. Ich war aber auch zu naiv, dass ich dem Betriebsarzt von der Bipo erzählt habe. Anschließend war ich acht Jahre arbeitslos. Ich war nur eingeschränkt belastbar und traute mir keine Vollzeitstelle mehr zu und ich hatte schon immer Probleme bei Vorstellungsgesprächen überzeugen zu können. Ich habe auf jeden Fall schon geglaubt, das ich keine Chance mehr erhalten werde und in Armut leben muss.
Die Wende kam dann, weil mein Sachbearbeiter beim Jobcenter mir eine Weiterbildung genehmigte. Aufgrund dieser Weiterbildung fand ich einen Job bei einer Zeitarbeitsfirma. Es folgte eine zweite Zeitarbeitsfirma und rund ein halbes Jahr später die Festanstellung in der Firma, in der ich jetzt arbeite. Außer dem Jobcenter, weiß niemand von meiner psychischen Erkrankung oder meinem Autismus. Ich hatte Glück auf Leute zu treffen, die sich nicht für die Riesenlücke in meinem Lebenslauf interessiert haben und die sich nicht fragen, was mit mir villeicht nicht stimmen könnte.
Ich weiß, dass sich das Blatt auch ganz leicht wieder wenden kann, leichte Zukunftsängste habe ich schon noch. Momentan bin ich nur dankbar, dass ich soweit stabil und auch körperlich gesund genug bin, um Vollzeit arbeiten zu können. So habe ich zumindest nicht die ständigen Existenzsorgen, die man hat, wenn man von Hartz IV lebt.
LG, flyhigh
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Glück ist, wenn die Katastrophe Pause macht.