Ich fand den Hinweis von Susa besonders wichtig. Man sollte nicht zu überfürsorglich sein. Erstens treibt die Überaktivität des gesunden (oder gerade in einer gesunden Phase befindlichen) Partners den Depressiven in noch mehr Passivität hinein. Und zweitens kann so früher oder später eine Frustration entstehen, wenn man immer nur selbst am machen ist und sich so zunehmend der Gedanke breit macht, der andere könne ja nun auch mal in die Gänge kommen. Aus dem zuletzt genannten Punkt kann dann ein Fordern und Drängeln entstehen, was sich auch nochmals negativ auswirkt. Selbst wenn man das gar nicht bewusst machen würde, könnte es unterschwellig irgendwann mal doch ungewollt kommuniziert werden. Und eben so ein "Reiß-dich-doch-einfach-zusammen-Standpunkt" wirkt halt auch nicht wirklich die Situation verbessernd. Denn wenn ich nicht nur depressiv bin, sondern darüber hinaus noch mittels Kommunikation meines Umfelds auf den Trichter "Ich darf nicht so sein." komme, geht's mir noch erheblich schlechter als ohnehin schon.
Dagegen... ist es meine ich vielleicht gerade Rückzug und weniger kümmern, was den anderen nochmals in mehr Aktivität hinein bringen könnte.
Das sind so ein paar Gedanken, die ich aus der "Systemischen Psychiatrie" heraus kenne. Wo man auch sehr stark die interaktionellen Prozesse der Entwicklung von Störungen / Symptomen mit einbezieht. Ich wahrscheinlich sehr viel leichter gedacht und gesagt, als man es umsetzen könnte.