Da hast du völlig Recht, das die Bipolare Störung wenig bis gar nicht erklärt wird.
Ich selbst habe es ähnlich gemacht wie Sozialarbeiter84 und habe im Laufe der Jahre angefangen, mich selbst zu bilden in dem Bereich mit der Fachliteratur. Nicht das ich ein Arzt wäre, nein, das ist kein Studium; aber es soll auch gar kein Studium sein, es soll nur mir persönlich helfen, mit meiner Krankheit umzugehen.
Heute bin ich so weit, das ich mein eigenes Verhalten relativ objektiv beurteilen kann. Ein Beispiel: Ich bemerke Veränderungen wie ein verringertes Schlafbedürfnis, erhöhter Antrieb und Co. dann weist mich das darauf hin, das ich eine hypomanische Phase entwickeln kann. Oder das ich bereits innerhalb dieser Phase bin, ich ziehe da meist die offiziellen ICD-Kriterien, nach denen die Ärzte ihre Diagnose fällen oft, heran.
Wer merkt, dass es entweder auf (Manie) oder runter (Depression) geht, der kann entsprechend eingreifen und zumindest Schlimmeres verhindern, z.B. mit Medikamenten, mit genug Schlaf, mit Veränderung der Lebenssituation usw.
Allerdings hat das auch seine Grenzen, deshalb, ich bin ja nicht naiv, lasse ich das von anderen noch bewerten wenn es wichtig wie z.B. von meiner Psychologin oder dem Arzt.
Mit dieser Methode der Selbstanalyse in Verbund mit den medizinischen Diagnosekriterien kann ich relativ gut vorraussagen, wohin mich die Reise führt, ob nach unten oder nach oben. Je nachdem stelle ich dann auch Medikation, denn wenn ich unten in der Depression bin, brauche ich eine Antriebssteigerung, wenn ich gegen Hypo-/Manisch bin, brauche ich dringend eine Sedierung.
Um den Bogen zur Ausgangsfrage von littlesunshine zu machen:
Wenn ihr Mann es schafft, auch auf sich selbst zu achten und es bemerkt, wann und wie es losgeht, etwa eine Manische Phase, wenn er dann bereit ist, mit Medikamenten, Therapie und ggf. Klinikaufenthalt gegenzusteuern, dann kann er unter Umständen die Phase abfangen oder schauen, das sie gar nicht erst richtig entwickelt.
Zudem, Selbstanalyse... muss man sowieso immer machen, ich meine, die Ärzte & Psychiater können nicht in den Kopf des Patienten schauen; darum ist es wichtig, sich selbst erstmal zu erkennen und dann, was man den Ärzten überhaupt mitteilt im Gespräch. Das muss und sollte natürlich so offen und ehrlich wie möglich sein, damit die Ärzte auch die richtigen Medis verschreiben und die richtige Therapie anweisen können.