Ich bin mit meinen jetzt 34 Jahren (Bin 1984 geboren) jetzt auch nicht mehr so jung. Will dann aber nach so vielen Erfahrungsberichten auch mal was zu meinem Verlauf sagen. Weil es bei mir im 23. Lebensjahr mit den Phasen losging.
Hatte schon recht früh im Leben Kontakt zu einer Therapeutin, einem Psychologen und war dann auch mal sechs Wochen lang in Kur gewesen. Auch so manche Diagnose war bereits vor meiner ersten manisch-psychotischen Phase im Jahr 2007 gefallen. Ziemlich früh bekam ich autistische Züge diagnostiziert, etwas später kam man dann auf posttraumatische Belastungsstörung und 2006 bekam ich ADS oder ADHS zugeschrieben (Das "H" steht für "Hyperaktivität" und ich weiß nicht mehr sicher, ob man die gesehen hatte). Alles irgendwie treffend und relevant. Wie sehr das mit dem Autismus zutreffen sollte, sollte ich erst sehr viel später merken, als ich 2012-2013 meine Bachelor-Arbeit über Autismus bei Erwachsenen schrieb und mich bei der Beschäftigung mit dem Thema oft wiedererkannte.
Die erste manisch-psychotische Phase kam dann im Jahr 2007. Damals interpretierte man es noch als "Exogene Psychose, ausgelöst durch Methylphenidat" (Wirkstoff des ADHS-Medikaments Medikinet, was ich damals einnahm). Die Diagnose war schon relativ abwegig, da offensichtlich war, dass meine damalige Krankheitsphase von extremem Stress in der Familie und auf meiner damaligen Praktikumsstelle herrührte. Ich erspare es euch mal, da in Bezug auf Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge weit auszuholen. Damals ging man nur von Psychose aus. Erst im Zuge meines zweiten Psychiatrieaufenthals Ende 2013 erfolgte eine Umdeutung in eine Mischung aus Manie und Psychose. Manische und psychotische Symptome gehen bei mir immer Hand in Hand miteinander.
Nach dieser ersten manisch-psychotischen Phase im Jahr 2007 verwarf ich die Einordnung in der Psychiatrie in die Schublade "Psychose", setzte infolge dessen die Medikamente (damals lediglich 200 mg Seroquel abends) komplett ab und bin damit auch sehr lange gut gefahren. Ich beendete meine Zeit auf der Fachoberschule, auf der ich insgesamt 2006 bis 2009 war und wo ich durch meinen ersten Psychiatrieaufenthalt im Jahr 2007 eine Klasse wiederholte. Es folgte von 2009 bis 2013 mein Studium Soziale Arbeit, das ich erfolgreich abschloss.
Erst nach dem Studium und nach der Aufnahme einer Arbeitstätigkeit als Sozialarbeiter kam es dann zu meiner zweiten manisch-psychotischen Phase Ende 2013, der noch zwei solcher Phasen von 2014 auf 2015 sowie Mitte 2016 folgten. Nach meinem zweiten und meinem dritten Psychiatrieaufenthalt setzte ich die Medikamente jeweils relativ rasch ab. Nach meinem letzten Psychiatrieaufenthalt Mitte 2016 ging ich das Reduzieren der Medis erstmals langsam an, bin jetzt noch dran und in etwa einem halben Jahr auf der Nulllinie angelangt. Wenn ich vorher nicht doch nochmals erhöhe, weil ich merke, dass es nicht funktioniert.
Angesichts des engen Zusammenliegens meiner letzten drei Psychiatrieaufenthalte (Ende 2013, 2014-2015, 2016) scheint offensichtlich zu sein, dass die Dichte meiner Phasen zuletzt zugenommen hat. Ich bin mir dennoch nicht so ganz sicher, wie sehr eine Neigung oder Tendenz zu manisch-psychotischen Phasen vorhanden ist. Bzw. nicht ob überhaupt eine Neigung/Tendenz da ist, sondern vielmehr, wie groß diese ist. Denn bei mir waren allen Fällen sehr drastische Umstände notwendig, damit ich in meine Ausnahmezustände hinein kam. Es geschah in keinem Fall einfach so, ohne heftige Einflüsse. Bei den letzten beiden Psychiatrieaufenthalt ging z. B. eine exzessive Beschäftigung mit der sehr konfrontativen und aufwühlenden Traumatherapietechnik EMDR voran. Während mein gesamtes Studium, welches ich 2009 und 2013 zwischen dem ersten und dem zweiten stationären Aufenthalt in Regelstudienzeit (7 Semester) ableistete, mich trotz entsprechendem Stress nicht in eine manisch-psychotische Phase stürzte.
Wobei ich natürlich nicht ausschließen kann, dass meine Tendenz dazu, manisch-psychotisch zu werden, mit der Zeit zugenommen hat. Ich also z. B. erst nach meinem Studium (Ende 2009 bis Anfang 2013) anfälliger für diese Ausnahmezustände wurde. Immerhin hatte ich ja auch bis zu meinem ersten Psychiatrieaufenthalt 2007 nie sowas und dennoch ist es dann 2007 heftig aus mir herausgebrochen.
Mir fiel da jetzt auch meine Erfahrung mit Medikamenten dazu ein und ich habe sie deshalb geschildet, weil das Thema Medis hier schonmal aufkam.
Ein Wort zu Werbung im Forum
Bezugnehmend auf den Beitrag von "Skandal" muss ich sagen, dass ich ein wenig Werbung für ein eigenes Buch (oder was auch sonst immer) nicht so dramatisch finde. Man wird ja hier nicht in jedem Baum von jemandem mit Hinweisen auf das eigene Produkt überhäuft. Etwas genervt bin ich lediglich, wenn jemand hier NUR seine Werbung einbinden will, sich sonst gar nicht beteiligt und auch auf Rückfragen überhaupt nicht reagiert. So jüngst erlebt seitens Susanovich, die neulich für ihr Buch warb (Baum ist im Off-Topic) und dann überhaupt nicht auf Fragen antwortete. Ist aber lediglich meine Meinung dazu.
Ein Wort zu längeren Beiträgen
Ich finde lange Antworten nicht schlimm. Wenn ich bei Amazon Rezensionen zu einem Buch durchgehe, gehe ich sogar soweit, sehr kurze Rezensionen gar nicht erst zu lesen und sofort als "nicht hilfreich" zu bewerten. Weil ich längere Rezensionen mehr schätze und diese dann auch studiere. Nicht falsch verstehen: Hier im Forum hindert mich die Kürze einer Antwort nicht daran, sie zu lesen.
Was ich aber gut fände wäre, wenn dann Absätze und Abstände zwischen diesen Absätzen gemacht werden würden. Denn anders finde ich es teils anstrengend, auf der linken Seite nochmals die richtigen Stelle zum Weiterlesen zu finden, wenn ich mit meinen Augen von der rechten zur linken Seite des Absatzes springen muss. Und das hindert mich dann doch so manches Mal daran, mir einen längeren komplett zu lesen. Einfach weil das Lesen durch die Textgestaltung zu anstrengend ist.