Bei mir ist es so, dass ich eine bipolare affektive Psychose habe. Die manischen Zustände also ins Psychotische übergehen können. Bzw. das bisher immer taten.
2007 hatte ich die erste von bisher vier manisch-psychotischen Episoden. Man entließ mich damals mit 200 mg Seroquel abends. Was ne recht humane Dosierung war. Was ich aber sofort absetzte, weil ich schon unmittelbar nach diesem ersten Psychiatrieaufenthalt davon ausging, dass man mir zu Unrecht psychotische Symptome andichtete und ich die Medikamente daher nicht bräuchte.
Es folgten dann drei manisch-psychotische Phasen, die ich 2013, 2014-2015 und 2016 hatten. Wäre ich damals mal bei diesen wirklich kleinen 200 mg Seroquel geblieben, wäre mir eventuell viel erspart geblieben. Denn... vielleicht wärs dann zu keinem weiteren Schub gekommen. Ich hätte mir dann die drei folgenden manischen Höhenflüge, die daraus resultierenden Höhenflüge mit einer endlosen Reihe von Medis und die meinen Höhenflügen folgenden langen depressiven Phasen erspart.
Momentan versuche ich erneut, mich dem Status von gar keinen Medikamenten wieder anzunähern. Diesmal allerdings sehr langsam und behutsam. Habe aber sehr viel über die Entstehung meiner manisch-psychotischen Episoden reflektiert. Und würde sofort wieder meine Medikamente erhöhen, wenn ich merken sollte, dass manisch-psychotische Symptome nochmals auftauchen und über einen gewissen Zeitraum hinweg bestehen bleiben.
Betonen will ich aber, dass meine Vorstellung, auf lange Sicht hin ohne Psychopharmaka auskommen zu können, mal so ein Traum ist, von dem ich ABSOLUT NICHT SAGEN KANN, ob er realistisch und umsetzbar ist.