Leider ist meine Krankheit chronisch.
Aber ich konnte meine Anfangsdosis in Absprache mit meinem Psychiater auf ein Drittel verringern und habe im Verlauf der letzten Jahre gelernt, meine Abendmedikation selbständig zu regulieren.
Ohne Medikamente würde ich sicher manisch werden.
Meine letzte Manie vor 6 Jahren hat mich ein Vermögen gekostet und mich in die Psychiatrie in Malta gebracht.
Das kann ich nicht weiterempfehlen.
Schlafsäle mit bis zu 8 Betten, schlechte ärztliche Versorgung, grauenhafte hygienische Verhältnisse.
Danach dann Psychiatrie in Deutschland und ein mühsamer beruflicher Wiedereinstieg.
Mittlerweile arbeite ich in Vollzeit.
Meine -hoffentlich noch lange andauernde- Stabilität verdanke ich einer möglichst streßreduzierten Freizeitgestaltung mit ausgedehnten Spaziergängen, möglichst viel Kontakt mit der Natur, einem guten Therapeuten und einer einigermaßen gesunden Lebensweise, die vielen bestimmt langweilig vorkommt.
Ich lese viel, verzichte weitgehend auf Alkohol (meine Medikamente belasten die Leber genug), halte Kontakt zu guten Freunden, die meine Geschichte kennen und mich trotzdem akzeptieren und habe viel Vertrauen entwickelt in den letzten Jahren.
Den Wunsch, auf Medikamente zu verzichten habe ich nicht.
Ich sehe sie als Krücken, um Schritt für Schritt mein Leben in den Griff zu bekommen.
Alles Gute