dry schrieb:
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> Hallo Friday,
>
> immer wieder gibt es Diskussion, ob bipo "gut"
> oder "schlecht", Fluch oder Segen sei.
Es ist erstmal für mich eine Krankheit, die mit Einschränkungen verbunden ist und mit Schäden, die man sich selbst und anderen zufügt. Das ist Fakt.
>
> Bin der Meinung, dass jede Erkrankung
> Anpassungsreaktionen hervorrufen kann.
> Vielleicht ist sogar Stephen Hawking ein Beispiel
> dafür.
> Verliert man einen seiner Sinne, werden oft andere
> geschärft.
Welche Sinne da "geschärft" werden, kennen wir ja alle ;-)
Natürlich werden sich viele Menschen mit chronischen Erkrankungen neu ausrichten und anpassen müssen. Für mich stehen die Verluste in keinem Verhältnis zum Gewinn aufgrund der BS.
>
> Meine Bipo kann ich auch nicht generell als
> "Katastrophe" sehen.
> Ich konnte weiter wachsen in Bereichen, die mich
> aktuell interessieren.
Das sehe ich ähnlich. Jedoch: siehe oben
> Würde ich noch arbeiten, hätte ich vermutlich
> mehr Einkommen, aber nicht sicher mehr Geld, weil
> dann vielleicht irgendein unnötiges Haus oder ein
> teures Auto mein Eigen wäre,..
> Würde vielleicht noch rauchen oder trinken, oder
> tot sein.
wer weiß: vielleicht wärst du auch glücklich und zufrieden mit dem Haus und Auto und hättest dich auch ohne BS entwickelt, so dass du nicht mehr rauchen und trinken würdest. Soll ja Menschen geben ohne schwere Erkrankung, die das auch hinkriegen ;-) Oder ist das ein Mythos?
>
> Ich kann Einschränkungen akzeptieren und muss
> nicht andauernd mit diesem Schicksal hadern.
> Das ist doch schon mal was.
Wenn ich depressiv mal wieder kaum etwas hinkriege, fällt es mir nach wie vor schwierig diese Akzeptanz aufzubringen. Das ist ja nicht einfach so, dass ich mir sage "heute mach ich mal einen Couchtag mit Serien und Vanilleeis mit heißen Himbeeren" und das genieße.
>
> Ich kenne einige, die trotz "psychischer
> Erkrankung", oder soll ich sagen "Diagnose" gut
> leben.
> Niemand kann mit Sicherheit sagen, dass es anders
> besser wäre.
Natürlich haben wir alle keine hellseherischen Fähigkeiten.
>
> "Schönreden" klingt negativ und beschreibt die
> Sache nicht wirklich!
Es geht mir einfach nur darum, dass bipolaren Menschen grds. Fähigkeiten zugeschrieben werden, die sie ohne BS angeblich nicht haben könnten. Ich krieg immer die Krise, wenn in der SHG oder sonstwo angefangen wird mit "WIR sind so und so und so und haben diese Fähigkeiten, weil wir bipolar sind". Das meine ich mit "Schönreden" und sonst nix.
>
> LG
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.