Hallo, Deborah,
das bedingungslose Grundeinkommen fände ich auch gut, glaube aber nicht, daß dies in unserer leistungsorientierten Gesellschaft kommt. Wer nicht von seiner Hände Arbeit leben kann und keine sonstigen Einkünfte hat, soll bei uns in Armut darben. Viele denken sogar, daß Grundsicherungsempfänger noch viel zu viel haben, siehe die Diskussion um Sarrazin.
Wie es ist mit ca. 400 Euro außer Miete auszukommen, wissen wenige und halten Menschen wie mich für Faulenzer. Wenn ich in Rente komme, muß ich zusätzlich noch Grundsicherung beantragen, wenn sich dann nicht viel ändert bei mir. Ich habe ja nur einen Mini-Job und keinen, der mich unterstützt. Von dem dürfte ich im Alter noch weniger behalten als jetzt.
Ich weiß, daß hier viele im Forum nicht arm sind, und anfangs habe ich mich geschämt für meine Situation: Siehst, die sind auch krank, haben eine Vollzeitstelle und Familie. Ich habe wegen der sozialen Situation sogar auf Kinder verzichtet.
Immer noch kann ich meinen sozialen Status nicht für mich akzeptieren. Ich bewerbe mich weiter und hoffe, wenigstens eine bessere Stelle als jetzt zu bekommen.
Denn: Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt.
LG
Lisa Vincenta
Weiblich, 60 Jahre, seit Ende 2002 an Bipolarer Störung erkrankt, seit 2011 an einer Ticstörung