Hallo
So "richtig hypoman" war ich erst ein einziges Mal - und das war bestimmt durch das Antidepressivum Duloxetin ausgelöst. Die Symptome waren glasklar:
-kaum Bedürfnis nach Schlaf, "Power endlos"
-übersteigertes Selbstwertgefühl (Dritte hatten das Gefühl ich hätte gekokst...)
-erhöhte Risikobereitschaft (tlw. mehrere Strafzettel wg. Geschwindigkeitsüberschreitung an einem einzigen Tag!)
-erhöhte Flirtbereitschaft (aber auch -fähigkeit)
-Rededrang/"Sprechdurchfall" - inkl. Indiskretionen welche man "normal" für sich behalten würde
-stark erhöhte Wahrnehmungs- und Assoziationsfähigkeit
-locker sitzende Brieftasche
-totale Angstfreiheit (und damit Enthemmung, da keine Angst vor irgendwelchen Konsequenzen vorhanden)
-erhöhte Reizbarkeit (bei "negativ vorgeladenen" Personen)
Ich muss sagen, dass die "positiven Aspekte" bei mir - gegenüber Depression - bei weitem überwiegen und könnte ich wählen, wäre ich viel lieber dauerhaft hypoman als depressiv - in der Realität bin ich aber vorwiegend depressiv.
Ich glaube, dass - mind. bei mir - das Thema "totale Angstfreiheit" das "Schlüsselthema" ist, daraus ergeben sich dann viele andere Veränderungen meiner Person; einfach weil - tlw. gar nicht bewusst wahrgenommene - Ängste nicht mehr da sind welche mich sonst blockieren - speziell auch im sozialen Umgang.
Nach (schlagartigem, kein ausschleichen) absetzen des Antidepressiva sind oben genannte "Symptome" Zug um Zug verschwunden, zuerst waren meinem morgendlichen "Erhellungen" unter der Dusche weg, nach und nach auch alles andere.
Richtig in eine Depression gekippt ist es dann an einem Tag mit sehr vielen Negativerlebnissen, seither (jetzt ca. 6 Wochen her) nehme ich wieder Antidepressiva - momentan würde ich mich als leicht depressiv bezeichnen, ist aber schon deutlich besser geworden und ich merke jüngst wie das Schlafbedürfnis weniger geworden ist und ich nachts öfter erwache.
Ich halte nun aufmerksam die Augen nach weiteren Symptomen offen und plane die Antidepressiva Einnahme zu reduzieren falls es in Richtung hypo gehen sollte, ich achte vor allem auf das Thema "Sprechdurchfall", das wäre für mich ein klarer Indikator, da ich "normalerweise" (in "" weil ich den Zustand eigentlich gar nicht kenne) eher ruhig bin.
Beste Grüsse
Statler