Hi tangere,
nachdem ich mich über die Krankheit informiert habe, gingen mir auch so etliche Lichter auf, was meine Kindheit betraf. Ich hab ihr in den Zeiten, in denen sie offenbar in der Manie feststeckte, einfach immer einen schlechteren Charakter angedichtet und es für mich als "Aussetzer" deklariert. D.h. nach außen war NICHTS bekannt. Hast du denn mal mit deiner Mutter über die Krankheit gesprochen? Wie spricht sie darüber?
Ein Leben lange fühlte ich mich für meine Mutter verantwortlich und bin nun dabei mich langsam davon zu lösen, da ich mich selbst komplett vergesse. Die Bipolarität meiner Mutter hat quasi mein ganzes Leben beeinflusst, denn es führte dazu, dass sie ihre Psychosen in der sie ihre Familie einarbeitete, zur Wahrheit deklarierte. Geschichten, die passiert sind, strukturierte sie um (da es in ihrem Kopf genau so abgelaufen sein muss!) und uns Kindern somit eine ganz andere Sichtweise bescherte.
"Die sind schlecht. Hab bloß keinen Kontakt zu ihnen. Die wollen nur Böses." Es kam so weit, dass ich sogar Angst vor meinem eigenen Vater hatte - da sie es mir ein Leben lang so einbläute.
Das heißt, ich habe seither nun sehr viel aufzuarbeiten, lerne meine Familie kennen und habe nebenbei Hilfe durch eine Psychiaterin, die mir hilft mich selbst zu sortieren. Das ist für mich erst einmal das Wichtigste: Selbst Hilfe haben und annehmen.
LG,
Zaziel
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.01.17 17:49.