Hallo Zyclo,
ich schreibe mal ein paar ergänzende Sätze zu deinen Zeilen:
Salbutamol ist ein ß-Sympathomimetikum, es wirkt also im Körper wie Adrenalin. Es puscht also auch ganz gesunde Menschen, weshalb es in der Regel nur tagsüber eingesetzt wird. Der positive Effekt auf die Lungen ist wie bei der Adrenalin vermittelten Kampf- oder Fluchtreaktion der, dass Bronchien und Arterien sich weiten und dem Körper so mehr Sauerstoff zu Verfügung steht.
Antihistaminika der älterenn Generation (z.B. Ceterizin) machen bekanntlich müde. Diese Wirkung nutzen auch die antihistaminerg wirksamen niederpotenten v.a. sedierenden Neuroleptika wie Dipiperon oder eben Atosil. Aber auch atypische NL wie Olanzapin oder Quetiapin haben eine große antihistaminerge Wirkkomponente und machen deshalb müde und fett (auch die Gewichtszunahme wird v.a. über diesen Mechanismus ausgelöst).
Metoclopramid / MCP hingegen dockt an D2-Rezeptoren an (genauso wie hochpotente Neuroleptika wie z.B. Haldol). Leider tut es das aber nicht nur im Magen-Darm-Trakt, wo es ein wirklich gutes Medikament gegen Übelkeit und Motilitätsstörungen v.a. auch nach Chemotherapie oder bei Migräne ist, sondern eben auch im Gehirn. Deshalb kam es neben Spätdyskenisien auch zu Frühdyskinesien wie Zungen-Schlund-Krämpfen, soweit ich weiß auch mit Todesfolge. Zwischenzeitlich wurde MCP deshalb vom Markt genommen. Seit August 2015 ist es in geringerer Wirkstärke jedoch wieder zu haben, weil es v.a. im Bereich der Krebstherapie nicht zu ersetzen war.
So long,
viele Grüße
Frau Phineas
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende".
Oscar Wilde