Hi Silverphoenix,
"
Es mag sicher den ein oder anderen Menschen geben, der so himmlisch gut oder so abgrundtief böse ist, dass er in einen Satz passt. Für die breite Masse gilt das wohl weniger."
Ja! Es ging mir nur darum, dass auch die Extreme existieren und zu einem Gesamtspektrum gehören. Bei den Extremen kann man besser nach "entweder/oder" urteilen, als nach "sowohl als auch". Um beim Beispiel Hitler zu bleiben, er wäre vllt. ein wunderbarer Familienvater gewesen, man weiß es aber nicht, weil er, wenigstens offiziell, keine Kinder hatte. Was man aber, mehr oder weniger weiß ist, dass er ein "extremes" Monstrum war. Und dass er viele Speichellecker hatte, die beinah noch monströser waren (ich meine seinen Stab und seine Mitstreiter).
Davon abgesehen, wenn ich die Welt nicht manchmal auch in "entweder/oder" einteilen kann, besteht in vielen Punkten die Gefahr der Handlungsunfähigkeit, die selber wiederum ein "entweder/oder" ist. Entweder ich handle, oder ich handle nicht. "Entweder/oder" vereinfacht einiges und hält mich dadurch besser handlungsfähig. Auch in Hinblick auf Personen, obwohl es um die anfänglich, wie ich meine mich zu erinnern, gar nicht dezidiert ging, sondern nur um die Diskrepanz zwischen "entweder/oder" und "sowohl als auch". Und da spielt m. E. auch der Zeitgeschmack oder der Diskurs eine Rolle. Grundsätzlich meine ich, in der Denkarbeit zur Problemerkennung ist das "sowohl als auch" eher geeignet, weil es facettenreicher ist, zur Problemlösung erscheint mir das "entweder/oder" geeigneter, weil es eine Handlung ermöglicht. Problem übrigens nicht als negative schwer lösbare Aufgabe zu sehen. Wahrscheinlich verzettele ich mich aber auch bloß gerade... Andere können sich da besser ausdrücken, weil sie das nötige Fachwissen und damit das präzisere Werkzeug der Termini haben, als ich mit meinem Geschwafel.
"Bring mal Religion und Logik zusammen. Dann kracht es gewaltig.
Das würde ich schon ein "starkes" Verhältnis nennen."
Sehe ich auch so, deshalb ja auch meine Verwirrung. Letztlich ist aber auch die Religion bloß ein philosophisches Hilfskonstrukt, quasi eine Krücke, um den unerklärlichen Dingen dieser Welt den Schrecken zu nehmen und damit einhergehend u. a. die jeweils empfundene/ausgedachte Moral unters Volk zu bringen. Angefangen bei den animistischen Systemen mit der beseelten Natur (die ich meine bei Catweatzle zu erkennen) über die pan- (die sehr vermenschlichte Götter hatte, aber meist in Teilaspekten) bis hin zu den monotheistischen (meist paternalistischen) Religionen. Es gibt ja nun mal auch die Theologie, die ja die religiöse Philosophie ist. Die sollte eigentlich nicht von dem philosophischen Mittel der Logik ausgenommen sein.
"
Sehe ich auch so, aber das wollte ich mir für später aufheben.
Maiks Frage zielte ja eher auf etwas Anderes."
Ja, das weiß ich, aber das war mein erster und vor allem spontaner Gedanke dazu.
n.
„Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde
mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst."
(Voltaire)