Hallo Maik,
> Nicht immer gelingt dies, da die "entweder oder"
> Logik recht schwer abzutrainieren ist.
Man sollte imho auch nicht versuchen sie "abzutrainieren", da sie ein wichtiges Unterscheidungswerkzeug ist und ein objektive Einschätzung von wasauchimmer ohne sie nicht möglich ist. Anders ausgedrückt: ohne "entweder oder" keine Orientierung.
Wichtig ist, und darin stimme ich dir zu, dass man weiß wo genau man wie unterscheidet. In großen Kategorien von entweder oder zu denken führt, wie du am Beispiel von liebevollen/lieblosen Menschen deutlich gemacht hast schnell in die Irre. Die Kunst liegt meines Erachtens nach darin, ein System in so lange in immer kleinere Bestandteile runterzubrechen, bis man da angelangt ist, wo man dann wirklich strikt trennen kann. Dann führt man alle diese kleinen entweder-oders wieder zum großen Ganzen (In deinem Beispiel dem Menschen und der Liebe) zusammen und es entsteht das vielschichtige System, das wir Leben nennen. Nur, dass man es jetzt in deutlich höherer "Auflösung", wie bei einem Bild mit X Megapixeln, betrachten kann. Ohne entweder-oder geht die Auflösung aber runter, und nicht hoch. Das Bild wir unscharf, schwammig und verwaschen und treibt man es zu weit verliert man im Extremfall das Verständnis für das Konzept der Wahrheit.
Es geht also nicht ums "Abtrainieren" der Unterscheidungslogik, sondern ums Gegenteil: Um ein TRAINIEREN hin zu einer sehr feinen, sehr achtsamen, sehr präzisen Auflösung.
Anders ausgedrückt: Werten ist nichts Schlechtes, und es nicht zu tun ist nicht unbedingt gut. Es FALSCH zu tun ist das große Übel.
> Wichtig ist, erstmal zu erkennen das es
> verschiedene Logiken gibt
Aha, und die wären?
-----------------------------------------------------------------------------------------
Von Aschenputer bis Napalmdrossel.
Männlich, 37, Bipolar 2, Pregabalin 150mg