Hallo Martin,
im ersten Absatz habe ich ja auch geschrieben, dass ich es auch soweit gelungen empfinde und auch bedacht, dass man nicht alles unter einen Hut bekommen kann. Aber z.B. die Statemensts, müssen keine Seiten füllen, können Zweizeiler sein und gerade weil es eine Erstinformation ist, ist es doch wichtig, die Betroffenen zu erreichen, denn das ist doch das Hauptanliegen der Broschüre. Anlaufstellen zu benennen, wie du sagtest, mit der Benennung des Forums oder wie ich aufführte, der sozialpsychiatrische Dienst (denn bekomm erst mal einen Termin beim Psychiater und nicht alle Psychiater hören sich den Angehörigen an) kann eine wichtige erste Anlaufstelle sein. Wie oft haben wir schon im Forum darauf hingewiesen.
Und die Peerberatung soll nicht Seiten füllen, sondern auch als eine Möglichkeit aufgezeigt werden. EX-IN ist seit Jahren ein Tagungsthema, warum also nicht schon in der Broschüre hinweisen, falls es eben diese Anlaufstelle gibt, sie auch zu nutzen. Der weitere Effekt wäre: Wenn viele Betroffene fragen: "gibt es hier in der Klinik eine Peerberatung?" und dieses mit "Nein" beantwortet wird, können sich die Verantwortlichen vielleicht fragen, "warum dies eigentlich bei ihnen noch nicht implementiert worden ist". Die Nachfrage reguliert das Angebot.
Aber im Ganzen ist es schon eine gute und informative Broschüre ;-). Aber es wird sicherlich noch weitere Auflagen geben, die dann evtl. Ergänzungen enthalten können.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).