mady
09. 10. 2001 13:08
mia,

also, lustig hat noch bisher niemand meinen Namen gefunden - eher altmodisch (kommt von Madeleine - furchtbar...) aber deine Bemerkung gefällt mir.
Was fuer ein Medikament kriegst du jetzt? Meine Tochter nimmt Redomex seit +- 2 Wochen.
Seit 2 Tagen geht es ihr besser - sie erledigt kleine Arbeiten, ist gestern mit dem Fahrzeug zum Arzt gefahren. ich denke es geht berauf.

Mia, ich glaube, ich hab meine Sache ziemlich gut gemacht. Ich hab sie einfach in Ruhe gelassen. Hab nie gefragt wie es ihr gehe -die Frage war ueberfluessig. Es gab Tage da half sie mir einige Handgriffe im Haushalt zu tun - an anderen Tagen lag sie nur auf der Liege. Kam ich von der Arbeit nach Hause und sie war "down" - setzte ich mich zu ihr und nahm sie in den Arm, versicherte ihr, wir schaffen es bestimmt und morgen waere ein anderer Tag. Kleine Anekdoten aus dem B¨ro oder von ihrem Sohn liessen sie laecheln (dieses Laecheln, das um die Mundwinkeln spielt und nicht bis zum Inneren hervordringt...). Das freute mich bereits. Ich vermied es stets, sie zu bemitleiden. Sah ich, dass ihr Sohn ihr zuviel wurde, lenkte ich ihn von seiner Mutter ab. Dass wir alle abends um den Tisch sassen und allerhand erzaehlt wurde, tat ihr gut. Sie wurde dann lebendiger und nahm an dem Gespraech teil. Vor dem Schlafengehen zählte ich ihr die kleinen Fortschritte auf, die sie bereits gemacht hatte.
Ich hab ihr ganz klar gesagt, sie sei keine Last - sie sei bis jetzt stark gewesen, jetzt solle sie sich mal ausruhen - ihr Kopf und Koerper haben ein Recht darauf. Sie mache jetzt mal Ferien. Ich sagte ihr, dies sei eine Phase in welcher die Familie beweisen konnte wie sie zusammenhalte - jeder einzelne gaebe seinen Teil dazu und das, weil sie ein wertvoller Mensch ist und wir sie sehr lieben.
Sie hat im uebrigen nie den Humor verloren - er war schwaerzer zwar - aber er existierte. Das fand ich positiv. Am Sonntag haben wir zwei gelacht wie die Verrueckten - ueber einen Bloedsinn - es war herrlich fuer mich, sie so zu erleben. Da wusste ich: sie schafft es!

In Afrika bleiben die Kranken bei ihrer Familie oder die Familie findet sich im Krankenzimmer ein - teilweise werden auch den Kranken ihre liebsten Objekte mitgebracht. Ich finde das eine bessere Sache als die europaïschen Verhältnisse. Es mag ja sein, dass die Infektionsgefahr bei koerperlichen Krankheiten, groesser ist - aber die Kranken sind nicht so "verlassen" sie nehmen noch teil am Familiengeschehen.
Diese Methode hab ich auch bei meiner Tochter angewandt und sie hat geklappt. Sie hatte ihre Ruhe, war aber nie allein und ich denke dass dies auch geholfen hat.
Leider fallen Familien immer mehr auseinander und das ist sehr schade. Familie ist das einzige wo man sich sicher fuehlen kann, geborgen, man wird aufgefangen. Es waere an der Zeit dass die Menschen sich besinnen und den Kindern wieder die Wichtigkeit der Familie vorleben. Aber ich bin ja keine Priesterin und vermag es nicht, die Menschen zu belehren - ich kann es nur fuer uns leben.

Du moechtest den Therapeuten wechseln - warum gefaellt der jetzige dir nicht?
Es ist natürlich wichtig, dass der Mensch dir sympatisch ist und du Vertrauen zu ihm hast.
Hast du keine Bekannten im Aerztekreis - die koennten die vielleicht jemanden angeben - (oder einen Bekannten, der einen Bekannten...usw... :-)

Medikamente: sag dir einfach mal, sie seien eine Stuetze- genau wie Krücken - irgendwann kannst du sie wegwerfen.

Ich wuensche dir nur das Beste auf deinem Weg - verliere nicht den Mut - du schaffst es, lasse dich nicht unterkriegen!

mady
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

...meine krankheit

Mia 3509 29. 09. 2001 18:00

Re: ...meine krankheit

Mario 813 29. 09. 2001 20:22

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Mia 786 30. 09. 2001 10:59

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mady 857 04. 10. 2001 11:52

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Mia 827 06. 10. 2001 11:33

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mady 3084 09. 10. 2001 13:08



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