Hurra, ich bin in der Klinik
Liebe Freunde aus dem Forum, ich habe schon einige Zeit nicht mehr geschrieben, aber es war auch einiges bei mir los.
Meine Gefühlsschwankungen in der letzten Zeit waren schon enorm und diese haben verschiedene Ursachen gehabt.
Kündigung vom Arbeitgeber mit Androhung eines Rechtstreits
Beziehungen
Versuchte Selbstheilung
Versuch meine Medikation zu reduzieren, ohne Absprache mit dem Arzt
Und eine starke Auseinandersetzung mit mir durch die Beiträge im Forum
Na ja, wäre eben nicht manisch depressiv wenn ich nicht so vermessen wäre, alles alleine in den Griff zu bekommen.
Heute ist mein erster Tag in der Tagesklinik in Herten gewesen und ich fühle mich dort sehr gut aufgehoben. Meine Therapeutin hat erkannt, das dies nun notwendig sei, weil ich doch sehr starke Schwankungen hatte (+ 9 bis ?9) in der Skala +10 bis ?10.
Für mich ist es keine Erkenntnis es nicht selber geschafft zu haben stabil zu sein und gehe nun mit gesenkten Kopf in die Klinik, nein, für mich ist es eine weitere Chance mich mit meiner Krankheit auseinander zu setzen und meine weitere Zukunft zu gestalten.
Die Tagesklinik ist für mich ein Ort, wo ich so sein kann wie ich wirklich bin und dort habe ich die Gelegenheit meine offenen Fragen die mich quälen beantwortet zu bekommen.
Gesprächstherapien reichen mir nicht aus, sie lassen mich doch zu oft alleine mit meinen Problemen.
Der 1. Tag hat mich wieder wesentlich ruhiger gemacht und ich freue mich, in einem schönen Umfeld (Schloßpark Herten) wieder zu mir zu finden.
Durch euch alle habe ich eine Menge gelernt aber es wurden auch Defizite aufgezeigt, die ich eben nicht alleine bewältigen kann.
Heute in der Gruppentherapie wurde eine schöne und Paradoxe Frage gestellt, was muss ich alles tun um Krank zu werden.
- Stress
- Uneinsichtigkeit gegenüber der Krankheit
- Innere Ablehnung gegenüber Hilfe
- Beziehungen
- Trennung
- Konflikte
- Probleme mit dem Umfeld (Kollegen / Familie)
- Einsamkeit
- Traurigkeit
- Leere
- Drogen
- Süchte
- Gesteigerte Libido
- Aggressionen mir gegenüber usw.
Das war wieder eine tolle Aufgabe anhand ich ersehen konnte, wie ich doch noch immer alles daran setze weiterhin manisch zu bleiben, weil es ja so vertraut ist, weil es mir eben ermöglicht vor der gehassten Depression davon zu laufen.
Nun ist es ein Jahr her, wo ich das letzte mal in eine Klinik gegangen bin, nun gut, es musste ja nicht das letzte Mal sein.
Meine Ziele sind es:
1. wieder stabiler zu werden
2. eine Integration in den Beruf zu erlangen
Ich möchte mein Leben wieder in den Griff bekommen und einer Tätigkeit nachgehen, die zu meiner Krankheit passt.
Was sind euere Erfahrungen mit der Psychiatrie, was erwartet ihr von einer solchen Institution.