bitte um Rat von Betroffenen und Angehörigen

Laetitia
22. 04. 2002 15:57
Hallo!
Schon seit einiger Zeit mache ich mir über dieses Thema Gedanken. Ich bin mit meinem Partner seit über 2 Jahren zusammen. Trotz vieler schöner Momente und großer Gefühle kommt es immer wieder zu Reaktionen seinerseits, die für mich die Beziehung komplett in Frage stellen. Seine Stimmungsschwankungen können stündlich umschlagen. Vom größten Höhenflug ("denen habe ich es aber gezeigt") bis zum absoluten Häufchen Elend ist alles drinn. Ich kann in kaum alleine lassen. Wir wohnen nicht zusammen, er verläßt meine Wohnung jedoch -außer zur Arbeit- nicht freiwillig. Er läßt es jedes Mal auf einen Rauswurf ankommen, und fühlt sich dann entsprechend gekränkt. Kritik ist grundsätzlich nicht möglich. Die Reaktion ist entweder "ich lass mich doch nicht von Dir fertig machen" oder "ja ich weiss, ich bin sowieso der letzte Arsch, das war schon immer so"... Ich bin immer eine sehr selbständige Frau gewesen, und ich verbringe auch gerne mal einen Abend ganz alleine. Ist aber kaum möglich. Will ich ein paar Stunden für mich haben, muss ich mich auf ausgiebige Probleme einstellen. Seit Wochen sehe ich kaum noch Freunde und mir geht es immer schlechter. Ich habe selber vor 10 Jahren unter Depressionen gelitten und damals eine erfolgreiche Therapie gemacht. Für ihn steht dieses Thema nicht zur Debatte. Er hat kein Problem. Und er will partout keine fremde Hilfe annehmen. Über seine vergangenen Beziehungen redet er nicht. Über Probleme auch nicht. Hat er wohl auch nie gelernt. Als Einzelkind wurde er von seinen Eltern überaus behütet. Er liebt mich über alles und viele meiner Freunde haben zu mir gesagt, wenn Du es nicht schaffen kannst, ihm zu helfen dann kann es keiner. Allerdings bin ich nach über 2 Jahren mit meiner Kraft total am Ende. Er ist nicht bereit, sich einzugestehen, das er ein Problem hat. Ich soll das alles nicht so ernst nehmen... Ich habe schon einmal versucht, mich zu trennen. Dann setzte das ein, was man gemeinhin als Emotionale Erpressung bezeichnet, er sagte, wenn ich ihn "wegschmeissen" würde, würde er sich selber zerstören. Er hat bereits einen Suizidversuch hinter sich, das war jedoch vor meiner Zeit und ist wie all dieses ein Tabuthema. Ich weiss mir nicht mehr zu helfen. Seit Monaten dreht sich alles um ihn, ich weiss schon gar nicht mehr, wer ich selber bin. Ich vernachlässige meinen Job, meine Freunde... und mache gute Miene zum bösen Spiel.

Wie kann man einem Betroffenen, der dieses Problem nicht sehen will, dieses bewußt machen? Wie kann ich jemandem helfen, der keine Hilfe braucht, wie er meint? Ich weiss, gar nicht, aber irgendetwas muss sich ändern. Meine letzte Konsequenz wäre die Trennung, um mich selber zu "retten". Aber was, wenn aus der emotionalen Erpressung Wahrheit wird? Wie soll ich dann damit leben?
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

bitte um Rat von Betroffenen und Angehörigen

Laetitia 842 22. 04. 2002 15:57

Re: bitte um Rat von Betroffenen und Angehörigen

Ulli 208 22. 04. 2002 17:06

Re: Nötigenfalls lass Dir mit Medikamenten....

M. 176 22. 04. 2002 21:42

Re: Nötigenfalls lass Dir mit Medikamenten....

Ulli 190 22. 04. 2002 22:15

Re: bitte um Rat von Betroffenen und Angehörigen

Laetitia 202 22. 04. 2002 17:24

Re: bitte um Rat von Betroffenen und Angehörigen

Ulli 190 22. 04. 2002 22:03

Re: bitte um Rat von Betroffenen und Angehörigen

Torsten 235 22. 04. 2002 19:21

Re: bitte um Rat von Betroffenen und Angehörigen

Kobold 176 22. 04. 2002 22:12

Re: bitte um Rat von Betroffenen und Angehörigen

Patrick 212 23. 04. 2002 08:25

Re: bitte um Rat von Betroffenen und Angehörigen

Patrick 329 23. 04. 2002 13:01



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