Mein Mann ist seit ca. 10 Jahren manisch-depressiv, d.h. 6 Monate extremst unten und 6 Monate extrem oben. In ziemlich genauem Rhythmus wechselt sich das ab. In seinen manischen Phasen bin ich Feindbild Nummer 1, in der depressiven Phase, die einzige Person, die er um sich haben will.
Seit einigen Monaten nimmt er Lithium (derzeit manische Phase) allerdings sehe ich kaum eine Verbesserung.
Mein Problem ist, dass ich daran mehr oder weniger zerbreche und das Gefühl habe aus diesem Kreis nicht mehr rauszukommen. Meine Kraft scheint aufgebraucht und ich weiß mir keinen wirklichen Rat mehr.
Lithium war irgendwie für mich so eine letzte Hoffnung aber alles wiederholt sich; er ist nur unterwegs, jeglicher Versuch eines Gespräches meinerseits wird als Vorwurf von ihm betrachtet bzw. dass ich ihm, dem Genie, im Wege bin usw.
Ich kränkle seit Wochen dahin, weil ich nicht die Möglichkeit hatte mit einer Grippe im Bett zu bleiben (er hat mich nicht unterstützt... ging nicht mit dem Hund raus usw.) und ich habe zeitweise das Gefühl selbst in ein tiefes Loch zu fallen.
Vor allem, ich kann mich mit niemanden darüber austauschen. Meine Freunde verstehen schon lange nicht mehr, dass ich immer noch für ihn da bin und wollen nichts mehr darüber hören.
Ich würde gerne mit Angehörigen kommunizieren, wie sie mit all dem umgehen, umgegangen sind.
Ganz liebe Grüße
Andrea aus Wien