Wie bewältigt Ihr das Problem?
Seit 2 Jahren, Rentenantragsbeginn Jan. 2002, muss ich mich fast überall rechtfertigen, weil ich nicht mehr als Architekt arbeite. Gut, sich tagsüber in meiner Kleinstadt frei bewegen und auch Einkäufe tätigen, das gestand man mir ja noch zu, da ich gerade in dieser 12.000-Einwohner-Gemeinde immerhin 15 Jahre als selbstständiger Architekt bekannt bin. Schwieriger wird es in meinem Modellflugverein, wenn ich unter der Woche um 14.00 Uhr mit meinem Flugzeug und meinen Hunden auftauche. Da halten sich nämlich nur "richtige" Rentner auf, also Altersrentner. Letzten Sommer erklärte ich einem 75-jährigen Vereinskameraden, den ich seit 35 Jahren kenne, ich sei wegen "nervlichen Problemen" berentet. Und der suchte wirklich den Rollstuhl und sagte dann: "Dann darfst Du auch nicht modellfliegen, wenn es Dich aufregt". Meine prompte Antwort war: "...gerade das entspannt mich aber!" Seitdem kann er mir nicht mehr in die Augen schauen und würde gerne jeglicher Unterhaltung aus dem Wege gehen.
Hat mir nicht Jemand einen Tipp, wie ich mich verhalten soll, ohne als Multi-Millionär zu gelten, der wegen Reichtum nicht mehr arbeiten muss. Geistige "Behinderung" setzt immer noch voraus, ein Depperle zu sein. Dazwischen hat es nichts zu geben. Scheiss-Krankheit! Da hab ich mein eigenes Ich- und Familienleben fast im Griff, aber dann gehts erst richtig ab...
Grüsse Jörg