Hallo Hikari,
da es sich nach Expertenmeinung um eine Stoffwechselstörung im Gehirn handelt, ist es wohl oft müßig, irgendwelche Auslöser für den "Ausbruch" der Krankheit zu suchen.
Es gibt ein paar erkannte Ursachen (z. B. Schilddrüsenunterfunktion), wobei auch das nur eine mittelbare Ursache darstellt, denn: warum hat die Schilddrüse eine Unterfunktion?? Ist das dann die wahre Ursache für Bipolar?
Da es sich also um eine organische Erkrankung handelt, hat man die Ursache auch eher in der organischen Medizin zu suchen. An reine psychische Ursachen mag ich nicht so recht glauben; sie spielen aber sicher auch eine Rolle.
Auslöser der Krankheit sind also sehr schwer zu finden.
Auslöser einer Phase sind da schon eher identifizierbar.
Bei meiner Frau war kein Auslöser der Krankheit erkennbar. Schon schwer genug, den "Beginn" der Erkrankung festzulegen.
Die erste bewusst wahrgenommene Depression kam irgendwie aus heiterem Himmel. (es war im Spätsommer 2003)
Natürlich gab es auch vorher Ereignisse, die die Seele schewer belastet haben: "Kleinkrieg"mit den Nachbarn 1992-1995, meine FSME im Herbst 2000, aber das war ja alles doch einige Zeit vor der ersten Depri.
Die Auslöser der Manien (angefangen mit Hypomanien) ist ebenso schleierhaft.
Möglicherweise haben die Medis Einfluss auf den Verlauf gehabt, aber die Phasen kamen mit Trevilor und Lamotrigin und sie kamen vorher auch ohne die Medis. Inzwischen hoffen wir mit Lithium einigermaßen auf Stabilität (erst eine Manie unter Li, seit Mai OK)
Stress ist auf jeden Fall schädlich für den Krankheitsverlauf - daher wird der nach Möglichkeit vermieden.
Wenn Du den Auslöser von Bipolarer Störung findest, lass es mich wissen, damit ich dich für den Nobelpreis vorschlagen kann.
Gruß
Hermann
m, 55, war 21 Jahre mit MD verheiratet - 7 Jahre Hölle sind genug - , 2 erwachsene Jungs