Hallo Fred Simon!
Ich kann Deine Meinung nur teilen. Ich habe nach einigen zum Glück nur hypomanischen Phasen einsehen müssen, daß ich nicht nur rein depressiv bin, sondern gemischt manisch-depressiv. Ich habe mich zwei Jahre um eine Phasenprophylaxe herumdrücken können, selbst mein Psychiater hat die Bipolarität meiner Erkrankung nicht erkannt- ich bin immer nur hin, wenn ich depressiv war.
Jetzt kam es zu Schwierigkeiten im Job- ich redete ohne Punkt und Komma, was meinem Chef unangenehm auffiel. Das war für mich der Punkt, mich doch zu einer Phasenprophylaxe durchzuringen, freiwillig, bevor mich irgendjemand zwangsweise in eine "Klapse" verfrachten konnte. Gemeinsam mit meinem Arzt habe ich! mich für Carbamazepin entschieden, was 1. besser vertragen wird als Lithium, 2. bei meiner Form der Erkrankung besser geeignet ist. Inden ersten zwei Wochen war mir morgens etwas schwindlig vom Kreislauf her, mit einer Frühschwangerschaft vergleichbar, jetzt geht es mir gut, ich fühle mich weder manisch noch depressiv.
Quintessenz von allem ist für mich:
1. Jeder muß seine Krankheit individuell managen, der eine mit, der andere vielleicht auch ohne Medikamente wie Wolfgang.
2. Jeder sollte zum Experten seiner Erkrankung werden und seine Entscheidungen bzgl. Medikamenten selbst, allerdings zusammen mit einem kompetenten! Arzt treffen. Die grundsätzliche Entscheidung sollte man am besten im symptomfreien Intervall treffen, dann ist man am ehesten man selbst. Laßt Euch nicht das Zepter per Zwangseinweisung aus der Hand nehmen, sondern beugt dieser sehr entwürdigenden Situation vor, indem Ihr rechtzeitig handelt und die Frühzeichen der Krankheitsphasen zu erkennen lernt.
In diesem Sinne viel Glück
Birgit